Tödlicher Unfall

Paketzusteller fuhr Frau in Kleingartensiedlung tot

Kurz vor Weihnachten überrollte ein Post-Mitarbeiter eine Pensionistin beim Zurückschieben in einer Kleingartensiedlung in Wien – er wurde verurteilt!
Thomas Peterthalner
27.01.2025, 22:40

Gerade vor Weihnachten ist der Stress bei Paketzustellern besonders groß. Vor dem Fest müssen alle Geschenke zugestellt werden, die vielen Sendungen überfordern so manchen Lieferanten. Auch Adrian F. (19, Name geändert) war am 14.12. 2023 den ganzen Tag mit Arbeit eingedeckt, hatte noch einen neuen Kollegen zur Einschulung mit dabei. Bei Regenwetter sollte das Duo um 18.30 Uhr noch ein Paket in die Kleingartensiedlung Inwaldweg in Wien-Floridsdorf zustellen. "Ich war zum ersten Mal dort. Es war finster und hat geregnet", so der Angeklagte. "Ich habe gedacht, sie werden mich feuern, wenn ich das Paket nicht noch zustelle." Das Drama nahm seinen Lauf.

Beifahrer wollte Lenker nicht helfen

"Nachdem wir das Paket abgeliefert hatten, habe ich gesehen, dass wir nur rückwärts aus der Kleingartensiedlung wieder hinauskommen. Vorne war ein Schranken", so der 19-Jährige. "Mein Beifahrer wollte mich nicht einweisen. Es hat geregnet und da wollte er nicht draußen stehen, wir haben deshalb gestritten."

Im Blindflug rückwärts

Obwohl der 19-Jährige durch den Eisregen in den Rückspiegeln fast nichts sah, schob der Post-Mitarbeiter mit dem weißen Kastenwagen im Rückwärtsgang aus der Kleingartensiedlung hinaus. Die Straße war stockdunkel, der 19-Jährige übersah eine Pensionistin, die plötzlich auf dem Weg unterwegs war.

Auf diesem schmalen Weg kam es zu dem tödlichen Unfall.
Google Streetview

Pensionistin überrollt

Die über 80-jährige Frau wurde von dem tonnenschweren Kastenwagen überrollt. "Ich habe sofort den Erste Hilfe Koffer, eine Decke und die Polizei geholt", so der wegen grob fahrlässiger Tötung angeklagte Jugendliche. Die Pensionistin erlitt eine Schädelprellung, Brüche und Quetschungen, verstarb an Komplikationen.

8 Monate bedingt

"Für meinen Mandanten ist die Sache nicht leicht. Er muss damit leben, dass er jemanden überfahren hat", so Verteidiger Marius Hortolomei. "Es war ein unglücklicher Zufall, dass die Dame direkt hinter dem Auto stand", führte der Staatsanwalt aus. Der Angeklagte sei aber trotzdem verantwortlich gewesen und habe "grob fahrlässig" gehandelt. Der Richter schloss sich dieser Meinung an. Urteil: 8 Monate bedingt wegen grob fahrlässiger Tötung, dazu kommen die Verfahrenskosten – bereits rechtskräftig!

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