Politik
Palmfett lauert in den grünen Wahlzuckerln
Die Grünen wettern gegen Palmöl. Trotzdem verschenken sie jetzt Zuckerl, die "ganz gehärtetes Palmfett" enthalten. Aber nur 0,01 %, sagen die Grünen.
Zu Recht verteufeln die Grünen das billige Palmöl. Es stecke in fast jedem zweiten Supermarktprodukt. Das Öl wird in riesigen Monokulturen Indonesiens und Malaysias produziert.
"Bis 2025 wird dort vom tropischen Regenwald eine Fläche 3 mal so groß wie Österreich (!) abgeholzt sein. Palmöl kann nicht nachhaltig produziert werden", klagen die Grünen.
Orang-Utans und Tiger gefährdet
Experten glauben, dass Palmöl an der Entstehung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes beteiligt sein könnte. Außerdem werden für die Gewinnung von Palmöl Wälder gerodet, sowie Orang-Utans und Tiger aus ihrem Lebensraum verdrängt. Der Normalverbraucher lernt: Palmöl ist böse.
Um so mehr verwundert, dass die Grünen im Wahlkampf plötzlich "Grüne Wahlzuckerl" (Inhalt: Brause-Bonbons mit Fruchtgeschmack) verteilen, die eindeutig "ganz gehärtetes Palmfett" enthalten. Zumindest steht es so auf der Packung.
Schädliche Fettsäure-Ester
Dabei sind in raffiniertem Palmöl große Mengen gesundheitsschädlicher Fettsäure-Ester enthalten, die das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Körpergewicht im Verhältnis zur aufgenommenen Schadstoffmenge gering ist. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor der Aufnahme der Palmöl-Schadstoffe.
Die Grünen wehren sich
Die Grünen wollen die Kritik nicht auf sich sitzen lassen: Der Palmfett-Anteil liege bei 0,01 Prozent, und außerdem würde es sich um ein Palmöl-Derivat handeln. Das Palmfett werde benötigt, damit die Zuckerl nicht zusammenkleben würden. Das Zuckerl-Rezept stamme immerhin schon aus dem Jahr 1927.
Die Grünen hätten die Süßigkeiten in Österreich gekauft, weil sie heimische Hersteller unterstützen wollten.
(Red)