Politik

Pamela Rendi-Wagner vor Kür zu Gesundheitsministerin

Die Nachfolge der verstorbenen Gesundheits- und Frauenministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) dürfte geklärt sein.

Heute Redaktion
Teilen

Aus mehreren Quellen hieß es am Dienstag, dass die Ärztin und Sektionschefin im Gesundheitsministerium, Pamela Rendi-Wagner, beide Agenden übernehmen wird.

Die offizielle Bestätigung erfolgt erst morgen Vormittag in SPÖ-Parteipräsidium und -vorstand. Bundeskanzler Christian Kern hat sich auf die 46-Jährige festgelegt. Rendi-Wagner war bislang Sektionschefin für den Öffentlichen Gesundheitsdienst und Medizinische Angelegenheiten.

Frauenagenden bleiben im Ressort

Sie ist nicht Mitglied der SPÖ-Frauen und sie kommt auch nicht wie ihre Vorgängerin aus der Gewerkschaft, die damit an Einfluss in der Bundesregierung verliert. Sozialminister Alois Stöger ist das einzige verbliebene rote Regierungsmitglied aus der Gewerkschaft.

Rendi-Wagner gilt als fachlich kompetent und souverän. Einer Verschiebung der Kompetenzen, etwa der Frauenagenden hin zu Staatssekretärin Muna Duzdar, konnte Kern nichts abgewinnen, auch wenn das innerhalb der SPÖ diskutiert worden war. Ein eigenes Frauenministerium wird es weiterhin nicht geben, die Agenden Gesundheit und Frauen bleiben gebündelt.

 
Pamela Rendi-Wagner studierte ab 1989 an der Universität Wien Allgemeinmedizin. 1996 promovierte sie in Wien. Anschließend wechselte sie zur London School of Hygiene and Tropical Medicine, wo sie ihren Master absolvierte. 1998 kehrte Rendi-Wagner als Assistentin an die Universität Wien zurück. 2008 habilitierte sie sich mit dem Thema "Prävention durch Impfungen" in Wien. Anschließend war sie international als Wissenschaftlerin in den Bereichen Infektionsepidemiologie, Vakzinprävention und Reisemedizin tätig. Seit 2008 ist sie Gastprofessorin an der Tel Aviv University in Israel.

Am 1. März 2011 übernahm sie die Leitung der Sektion III, "Öffentliche Gesundheit und medizinische Angelegenheiten" im Bundesministerium für Gesundheit. Zwischen 2013 und 2016 war sie auch als Gastprofessorin an der Medizinischen Universität Wien tätig.