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Pannenstreifen frei zu Stoßzeiten

Heute Redaktion
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Bild: Videoausschnitt

Die ASFINAG prüft nun die temporäre Freigabe von Pannenstreifen in Ballungsräumen für einen besseren Verkehrsfluss zu Spitzenzeiten. In anderen europäischen Ländern hat sich das System bewährt.

Der Pannenstreifen soll nicht abgeschafft werden, sondern mittels Berechnungen und Computersimulationen wird getestet, ob eine temporäre Freigabe möglich ist, erklärt ASFINAG Geschäftsführer Rainer Kienreich. Konkret werden rund drei Kilometer lange Strecken in Ballungsräumen Wien, Salzburg und Innsbruck untersucht.

International gebet es gute Erfahrungen damit: "Wir wollen für unsere Kunden zu Spitzenzeiten einen besseren Verkehrsfluss. Dies bedeute weniger Auffahrunfälle und damit mehr Verkehrssicherheit. Fallen die Analysen positiv aus, dann könnten frühestens Ende 2019 die Pannenstreifen auf diesen Abschnitten zeitlich frei gegeben werden.", sagt Kienreich.

Die untersuchten Abschnitte:


A 4 Ost Autobahn vom Knoten Prater bis zum Knoten Schwechat in Fahrtrichtung Nickelsdorf (rund acht Kilometer).
A 1 West Autobahn von der Anschlussstelle Wallersee bis Salzburg Nord in beiden Fahrtrichtungen (rund sieben Kilometer)
A 12 Inntal Autobahn, zwischen Innsbruck West und Zirl Ost, in beiden Fahrtrichtungen (rund neun Kilometer).


Voraussetzungen für die Freigabe

Voraussetzungen sind ein ausreichend breiter Pannenstreifen, lückenlose Kontrolle  durch Verkehrskameras, ausreichende Anzeigemöglichkeiten für die Verkehrsteilnehmer sowie bauliche Adaptierungen, wie etwa die Errichtung zusätzlicher Pannenbuchten.

Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, könnte die Freigabe des Pannenstreifens erfolgen, sobald ein bestimmter Schwellenwert an Verkehrsstärke überschritten wurde – und zwar noch bevor Stau entsteht. Angezeigt wird diese durch Über-Kopf-Anzeigen, auf denen das Befahren der zusätzlichen Spur signalisiert ist.

Vorteile der Freigabe

Der Pannenstreifen wird aktiviert, bevor es zu Staus kommt – dadurch bleibt der Verkehr länger flüssig. Weniger Staus bedeuten dann auch weniger Auffahrunfälle. Zudem ist der Ausbau von Autobahnen, auf denen nur zeitlich beschränkt Überlastungen auftreten, weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar. Die Pannenstreifenfreigabe kann hingegen rasch und vergleichsweise kostengünstiger umgesetzt werden.