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Papst am Kreuzweg mit tausenden Gläubigen

Heute Redaktion
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Die traditionelle Kreuzweg-Andacht mit Papst Franziskus hat am Karfreitagabend vor dem Kolosseum in Rom begonnen. An der abendlichen Zeremonie mit dem am 13. März zum Papst gewählten Jorge Mario Bergoglio vor Roms Wahrzeichen beteiligten sich tausende Gläubige, Pilger und Touristen.

Die Texte für die 14 Kreuzweg-Meditationen wurden in diesem Jahr von Jugendlichen aus dem Libanon verfasst. Auch das im Libanon residierende Oberhaupt der mit Rom unierten maronitischen Kirche, Patriarch Kardinal Bechara Boutros Rai, war anwesend.

Das große Holzkreuz wurde abwechselnd von Jugendlichen, Seminaristen und Ordensfrauen aus dem Nahen Osten, Indien, China, Afrika und Lateinamerika zu den 14 Stationen getragen. Begleitet wurde das Kreuzwegsgebet von einem Chor aus dem Libanon.

Vor Beginn des Kreuzwegs hatte der Papst mit einem Gottesdienst im Petersdom des Leidens und Sterbens Jesu gedacht. Nach Lesungen aus der Heiligen Schrift und den Großen Fürbitten stand die Verehrung des Kreuzes im Zentrum der Feier. Zahlreiche Kardinäle und Bischöfe sowie beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomaten nahmen an der Zeremonie teil.

Die katholische Kirche brauche Erneuerung, sagte der Prediger des Päpstlichen Hauses, Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa. Er rief zum Abbau überflüssiger Bürokratie in der Kirche auf. Derzeit breche für die Kirche "eine neue Zeit voller Hoffnungen an", sagte der Kapuzinerpater.

Die Kirche müsse bei ihrer Evangelisierung die Botschaft Christi frei und freudig in die Welt tragen, so wie in ihrer Frühzeit, so Cantalamessa. Dabei müsse sie auch die Randzonen des Lebens erreichen, in denen es Leiden, Ungerechtigkeit, religiöse Unwissenheit, Gleichgültigkeit und alle Formen des Elends gebe, betonte er unter Hinweis auf die Vision von Papst Franziskus.

Wie manche historische Gebäude, so Cantalamessa, sei auch die Kirche im Laufe der Jahrhunderte den Bedürfnissen des jeweiligen Augenblicks angepasst und mit Trennwänden, Treppen und Zimmern angefüllt worden. "Es kommt der Augenblick, da man merkt, dass all diese Anpassungen nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen und sogar ein Hindernis darstellen", sagte der Kapuziner.

APA/red