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Papst kritisiert Terror im Namen Gottes

Heute Redaktion
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Papst Franziskus hat sich am Karfreitag gegen Terrorismus, Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche und gegen Gefühlskälte gegenüber Flüchtlingen ausgesprochen. Am Samstagabend leitet der Papst die traditionelle Osternacht im Petersdom. Der Gottesdienst erinnert an die Auferstehung Christi.

Wie Zehntausende andere Gläubige verfolgte der Papst am Abend den Kreuzweg am Kolosseum. Die Prozession erinnert an die 14 Leidensstationen Jesu. Mehrere Gläubige aus verschiedensten Erdteilen trugen das Kreuz.

Nach dem fand die Veranstaltung unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Anti-Terror-Einheiten mit Spürhunden hatten das gesperrte Gelände zuvor abgesucht. Nonnen wurden mit Hilfe von Metalldetektoren untersucht.

Doch Terrorismus war nicht nur in Form der Kontrollen allgegenwärtig. "Oh Kreuz Christi, wir sehen dich auch heute noch in den Fundamentalismen und im Terrorismus von Anhängern mancher Religionen, die den Namen Gottes schänden und ihn dazu benutzen, ihre unerhörte Gewalt zu rechtfertigen", sagte der Papst nach der letzten Station.

Mittelmeer und Ägäis "unersättlicher Friedhof"

Franziskus kritisierte außerdem Waffenhändler, die Blutvergießen im Krieg erst möglich machen. Zur sagte der Papst, das Mittelmeer und die Ägäis seien "zu einem unersättlichen Friedhof geworden, ein Bild unseres abgestumpften und betäubten Gewissens", sagte er und rief dazu auf, Flüchtlingen nicht mit Gefühlskälte zu begegnen.

Das Kirchenoberhaupt kehrte jedoch auch in den eigenen Reihen. Priester, die sich an Kindern vergingen, würden "Unschuldigen ihre Würde" rauben.