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Papst mahnt zur Abkehr von Gewalt

Heute Redaktion
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Papst Benedikt XVI. hat mit Tausenden von Gläubigen am Heiligen Abend die Christmette im Petersdom gefeiert. In seiner Predigt vor der Menschenmenge in der festlich geschmückten Basilika rief Benedikt zur Abkehr von Gewalt und Materialismus auf. "Heute ist Weihnachten zu einem Fest der Geschäfte geworden, deren greller Glanz das Geheimnis der Demut Gottes verdeckt". Er forderte die Gläubigen bei dieser Feier zur Geburt Jesu auf, hinter den glänzenden Fassaden unserer Zeit "die wahre Freude und das wirkliche Licht zu entdecken".

Papst Benedikt XVI. hat mit Tausenden von Gläubigen am Heiligen Abend die Christmette im Petersdom gefeiert. In seiner Predigt vor der Menschenmenge in der festlich geschmückten Basilika rief Benedikt zur Abkehr von Gewalt und Materialismus auf.

"Heute ist Weihnachten zu einem Fest der Geschäfte geworden, deren greller Glanz das Geheimnis der Demut Gottes verdeckt". Er forderte die Gläubigen bei dieser Feier zur Geburt Jesu auf, hinter den glänzenden Fassaden unserer Zeit "die wahre Freude und das wirkliche Licht zu entdecken".

Strenge Kontrollen

Starke Sicherheitsvorkehrungen während der Messe sollten einen Vorfall wie vor zwei Jahren verhindern, als eine verwirrte Frau sich kurz vor der traditionellen Weihnachtsmesse auf Benedikt stürzen und ihn zu Boden reißen konnte.

Benedikt fuhr erneut, wie erstmals im Oktober, bequem auf einem rollenden Podest im Mittelgang zum Altar. Die Christmette war wie in den beiden Vorjahren früher als sonst angesetzt, um dem 84-jährigen Papst mehr Ruhe und Schlaf vor der Weihnachtsbotschaft und dem Segen "Urbi et Orbi" am Sonntag zu geben.

Friedensstifter

Alle Menschen sollten gemeinsam mit Gott Friedensstifter sein, so Benedikt zur Botschaft von der Geburt Jesu. Er bat Gott darum, "dass Treiberstöcke, die blutbefleckten Mäntel und die dröhnenden Stiefel verbrannt werden und dein Friede siegt in dieser unserer Welt."

Der Papst forderte, vom hohen Ross des aufgeklärten Verstandes herunterzusteigen und die Fixierung auf das Materielle, das Messbare und Greifbare abzulegen: "Wir müssen unsere falschen Gewissheiten, unseren intellektuellen Stolz ablegen, der uns hindert, die Nähe Gottes zu suchen."

Der niedrige Eingang der Geburtskirche Jesu in Bethlehem lehre: "Wir müssen uns herunterbeugen, sozusagen geistig zu Fuß gehen, um durch das Portal des Glaubens eintreten zu können".

Hoher Andrang

Auf dem Petersplatz verfolgten Gläubige und Touristen die von TV-Sendern in 60 Länder übertragene Messe bei kühl-feuchtem Wetter auf Videoleinwänden. Benedikt hatte zuvor die große Weihnachtskrippe neben dem Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz gesegnet und ein Friedenslicht im Fenster des Apostolischen Palastes angezündet.

"Urbi et Orbi"

Am ersten Weihnachtstag verkündet Benedikt von der Loggia des Petersdomes aus die traditionelle Weihnachtsbotschaft und erteilt Gläubigen in aller Welt den Segen "Urbi et Orbi". Vor den auf dem Petersplatz versammelten Menschen verliest das katholische Kirchenoberhaupt außerdem Weihnachtsgrüße in zahlreichen Sprachen.

Es ist der Höhepunkt der Weihnachtsfeiern in Rom. Für Benedikt ist es das siebente Weihnachtsfest im Vatikan seit seiner Wahl zum Papst 2005. In Bethlehem versammelten sich unterdessen Tausende ausländische und palästinensische Christen, um für den Frieden zu beten.

50.000 Besucher

Nach offiziellen Angaben kamen mindestens 50.000 Besucher in die Stadt, in der nach Überlieferung Jesus Christus geboren wurde. Zentrum der Feierlichkeiten ist die Geburtskirche. Der Friedensprozess im Nahen Osten ist derzeit festgefahren. Einer der wichtigsten Streitpunkte ist der Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland.

APA/red.

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