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Weil Gott kein Satan ist, ändert Papst "Vater unser"

Heute Redaktion
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"Lass uns nicht in Versuchung geraten" soll die neue Formulierung im "Vater unser" sein, wenn es nach Italiens Bischöfen geht. Papst Franziskus war nicht abgeneigt.

Italiens Katholiken bekommen ein neues "Vater unser". Der Grund für die Änderung: Theologen störte die Formulierung "Und führe uns nicht in Versuchung". Wie Erzbischof Bruno Forte auf Radio Vatikan erläutert: "Dass Gott uns irgendwie eine Falle stellt, ist eine absolut nicht hinnehmbare Vorstellung." Laut Forte tut das nur Satan.

Deshalb begannen Italiens Bischöfe, nach einer besseren italienischen Übersetzung aus dem altgriechischen Original zu suchen. Herausgekommen ist dabei: "Lass uns nicht in Versuchung geraten." Die Änderung gilt ab 29. November dieses Jahres.

Toni Faber: "Absolut dafür"

"Heute" suchte in göttlicher Mission schon beim erstmaligen Aufkommen der Diskussion um Antworten und fragte Wiens Dompfarrer Toni Faber: Müssen wir neu beten lernen? "Ja, ich wäre absolut für eine Änderung", meinte der Wiener Dompfarrer.

Und: "Ich würde mich sehr darüber freuen, denn die bisherige Passage ist missverständlich. Gott führt uns nicht in Versuchung. Er lässt uns frei entscheiden, liebt es aber, wenn wir der Maßlosigkeit widerstehen."

Logische Alternativen für Faber waren damals "Führe uns in der Versuchung" oder "Behüte uns vor der Versuchung". Nun wurde es also "Lass uns nicht in Versuchung geraten".