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Papst zu Vatikan-Finanzen: "Kosten außer Kontrolle"

Heute Redaktion
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Papst Franziskus ist über den Umgang des Vatikans mit Finanzen überaus unglücklich. Der ORF hat am Donnerstag in der "ZIB1" Audio-Mitschnitte von einem Geheimtreffen im Jahr 2013 veröffentlicht, in der Franziskus die Misswirtschaft anprangert. Die Aufnahme offenbart das Chaos im Vatikan.

 

ist über den Umgang des Vatikans mit Finanzen überaus unglücklich. Der ORF hat am Donnerstag in der "ZIB1" Audio-Mitschnitte von einem Geheimtreffen im Jahr 2013 veröffentlicht, in der Franziskus die Misswirtschaft anprangert. Die Aufnahme offenbart das Chaos im Vatikan.

Es handelt sich um geheime Aufnahmen von einer Sitzung am 3. Juli 2013, bei der Papst Franziskus die Verantwortlichen der Finanz- und Vermögensverwaltung des Vatikans zur Rede stellte. Es handelt sich um jenes Treffen, aus dem Enthüllungsjournalist  Gianluigi Nuzzi  in seinem neuen Buch zitiert.

"Das ist eine Tatsache"

"Ohne Übertreibung können wir sagen, dass ein Gutteil der Kosten außer Kontrolle ist, das ist eine Tatsache", sagte der Pontifex. "Wir müssen mit größter Aufmerksamkeit die Rechtsnatur und die Klarheit unserer Verträge überwachen."

"Zahl, Zustand und Vermietung unser Immobilien unklar"

Die Worte des Papstes werfen ein schlechtes Licht auf das Immobilien-Management im Vatikan: "Unklar ist die Zahl, der Zustand und die Vermietung unserer Immobilien. ...Und was gravierend ist. Es fehlt eine Überwachung unserer Investments."

Franziskus kritisierte, wie die Vatikan-Mitarbeiter mit dem Geld um sich werfen und warnte Finanzsünder in den Reihen der Kirche: "Wenn etwas ohne Kostenvorschlag, ohne Autorisierung gemacht wurde, zahlt man nicht", sagte der Papst - insgesamt sieben Mal.

Der Papst ist der Meinung, dass jene hohen Würdenträger, die nicht die Kontrolle über Finanzen behalten können, auch nicht geeignet sind, ihre Arbeit auszuführen: "Ein Bischof hat einmal gesagt: Wenn wir nicht in der Lage sind, unser Geld zu überwachen, das sichtbar ist, wie sollen wir dann die Seelen unserer Gläubigen behüten, die man nicht sieht", führte Franziskus aus.