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Paris-Attentäter entkam Polizei in Umzugswagen

Heute Redaktion
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Der nach Belgien geflohene mutmaßliche Attentäter von Paris, Salah Abdeslam, ist der belgischen Polizei wenige Tage nach den Anschlägen nur knapp entkommen. Er befand sich versteckt in einem Umzugswagen, vielleicht sogar als Möbelstück getarnt.

Der nach Belgien geflohene mutmaßliche Attentäter von Paris, , ist der belgischen Polizei wenige Tage nach den Anschlägen nur knapp entkommen. Er befand sich versteckt in einem Umzugswagen, vielleicht sogar als Möbelstück getarnt.

Wie der belgische Rundfunksender "RTBF" am Donnerstag berichtete, sind sich die Ermittler mittlerweile sicher, dass Abdeslam ein Versteck im Brüsseler Problemviertel Molenbeek unmittelbar vor einer Razzia der Polizei verließ. Um ihn aus dem Haus zu schmuggeln, hätten seine Komplizen einen Umzugswagen und vielleicht sogar ein Möbelstück genutzt.

Nach Abdeslam wird seit den Pariser Anschlägen gefahndet. Seine genaue Rolle bei der Angriffserie ist noch unklar. Er war danach unbehelligt von Bekannten in Paris mit dem Auto abgeholt und zurück nach Belgien gebracht worden. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Polizei durfte Wohnung nicht durchsuchen

Nach Angaben von Belgiens Justizminister Koen Geens hatte sich die damalige Razzia in Molenbeek verzögert, weil nächtliche Hausdurchsuchungen zu diesem Zeitpunkt zwischen 21.00 und 5.00 Uhr verboten waren. Die Ermittler hätten das Haus schon in der Nacht durchsucht, hätten sie die Rechte dazu gehabt, sagte Geens dem Sender "VTM". "Um 5.00 Uhr war es zu spät". Tatsächlich hatte die Razzia sogar erst um 10.00 Uhr begonnen.

Die belgische Regierung hatte erst unmittelbar nach den Anschlägen von Paris angekündigt, in Terrorismusverfahren auch nächtliche Wohnungsdurchsuchungen zu erlauben. Die neue Regel gilt aber erst ab 1. Jänner 2016.

Bei den bisher schlimmsten Attentaten in Frankreich waren am 13. November in Paris 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt worden.

Mehrere Attentäter hatten in Cafes, Restaurants und im Konzertsaal Bataclan sowie vor der Fußballarena Stade de France wahllos auf Menschen geschossen oder sich selbst in die Luft gesprengt. Die meisten Angreifer sind inzwischen identifiziert.

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