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Pariser Beil-Attentäter nutzte 20 Identitäten

Heute Redaktion
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Der am 7. Jänner beim Angriff mit einem Beil auf eine Pariser Polizeistation getötete 24-jährige Tunesier hat seit seiner Einreise in die EU im Jahr 2011 insgesamt 20 Identitäten verwendet. Er hatte mehrere Asylanträge, unter anderem auch in Österreich, gestellt.

Der am 7. Jänner, dem Jahrestag des auf eine Pariser Polizeistation getötete 24-jährige Tunesier hat seit seiner Einreise in die EU im Jahr 2011 insgesamt 20 Identitäten verwendet. Er hatte mehrere Asylanträge, unter anderem auch in Österreich, gestellt.

Bereits kurz nach dem Vorfall führten die Spuren nach Deutschland, Ermittler fanden eine deutsche SIM-Karte bei ihm. In Deutschland, wo er erstmals 2013 eingereist war, ist er unter dem Namen Walid Salihi bekannt. Seit 2014 hielt er sich als Asylwerber in Recklinghausen auf, er hat außerdem eine einmonatige Haftstrafe in Nordrhein-Westfalen verbüßt.

2011 nach Rumänien eingereist

Der Tunesier, der eigentlich Tarek Belgacem heißt, hatte sich seit 2011 in der EU bewegt. Er dürfte damals mit falschem Namen nach Rumänien eingereist sein. Laut Polizei wurde der Mann mit Hilfe eines Fingerabdrucks mit großer Wahrscheinlichkeit identifiziert, eine DNA-Analyse in Frankreich soll für endgültige Gewissheit sorgen.

Er stellte mehrere Asylanträge in Österreich, Italien, Luxemburg, der Schweiz, Deutschland und Schweden. Dabei benutzte er 20 verschiedene Identitäten. 

Kritik an Asyl-Datenbank

Es soll sich um einen Einzeltäter handeln, sagte Uwe Jacob, Chef des Landeskriminalamtes von Nordrhein-Westfalen, man schließe ein islamistisches Netzwerk aus. Jacob übte heftige Kritik an der europäischen Asyl-Datenbank Eurodac, diese gehöre auf den Prüfstand. Er forderte, dass die Polizei alle verfügbaren Daten zur Verfügung gestellt bekommt.