Burgenland

Parndorf und Neusiedl werden Top-Teststädte Europas

Während Wien und Niederösterreich den Lockdown verlängern, geht das Burgenland einen eigenen Weg und setzt auf eine besondere Teststrategie.

Heute Redaktion
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Menschen spazieren am Neusiedler See entlang.
Menschen spazieren am Neusiedler See entlang.
Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com

Das Burgenland geht im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen eigenen Weg. Während Wien und Niederösterreich den Lockdown verlängern, sperrt Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil Schulen, Handel und Dienstleistungen ab 19. April wieder auf. Dies verkündete der SPÖ-Politiker am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

"Perspektive bieten"

"Die letzte Infektionswelle hat die burgenländischen Spitäler schwer belastet und mangels Alternativen einen weiteren Lockdown notwendig gemacht. Durch die gesetzten Maßnahmen und die Disziplin sowie den Zusammenhalt der Burgenländerinnen und Burgenländer konnte das Infektionsgeschehen in unserem Bundesland stabilisiert werden. Nun ist es wichtig, diese hart verdiente Besserung nicht leichtfertig zu verspielen. Es ist wichtig, Perspektiven zu bieten und nachhaltige Konzepte für eine sichere Öffnung im Burgenland zu schaffen", betonte der Landeshauptmann.

Hutter als wissenschaftlicher Begleiter

Die Öffnung im Burgenland sei möglich, weil das östliche Bundesland aktuell eine 7-Tages-Inzidenz von 185 vorweisen kann. "Es gibt derzeit nur drei Bundesländer, wo diese niedriger ist", so Doskozil. Und: "Im Burgenland hatten wir zuletzt in absoluten Zahlen nur noch Zuwächse im zweistelligen Bereich bei Neuinfektionen." Am Dienstag waren es 66 neue Positiv-Befunde und am Mittwoch 88.

Wöchentliche Tests in Betrieben

Hans Peter Hutter, der Public-Health-Experte der MedUni Wien wird den Aufsperrprozess wissenschaftlich begleiten. Darüber hinaus präsentierte Doskozil eine neue Teststrategie. So wird in allen Betrieben ab fünf Mitarbeitern wöchentlich zwei Mal getestet, in den Schulen (Distance Learning endet) drei Mal, in den Kindergärten erstmals ebenso – auf freiwilliger Basis für die Kids.

Das Land hat dafür Hunderttausende Spucktests (Erwachsene) und Lollipop-Tests (Kinder) mit geringer Fehlerquote angeschafft. Die Wirtschaftskammer zieht mit. In den eigenen Betrieben geht das Land Burgenland sogar noch einen Schritt weiter und verordnetet, dass alle Mitarbeiter zweimal wöchentlich zum Corona-Test gehen. Goodie: Durch ein neues EDV-System sind diese dann als Eintrittstests (etwa für Friseur oder Fußpflege) gültig.

Einwohner in Neusiedl und Parndorf zwei Mal pro Woche getestet

Neusiedl am See und Parndorf werden darüber hinaus zu Testgemeinden. Hier möchte man zwei Mal wöchentlich nahezu alle Einwohner testen, um erstmals die konkreten Auswirkungen von Öffnungen auf das Infektionsgeschehen wissenschaftlich analysieren zu können. "Die Testung wollen wir so einfach und angenehm wie möglich halten", betont Doskozil, deswegen soll der von der "Oster-Testaktion" bekannte Spucktest zum Einsatz kommen.

Die Ergebnisse der Tests in den Gemeinden werden mit Hans-Peter Hutter fortlaufend analysiert. Doskozil ruft die Menschen zum Mitmachen auf: "Ziel ist es, in den Gemeinden so viele Menschen wie möglich zweimal wöchentlich zu testen. Damit wollen wir ein umfassendes und aktuelles Lagebild erstellen. Durch die Mitarbeit der Bevölkerung kann somit erstmalig festgestellt werden, welchen Effekt das Lockern von Maßnahmen auf Infektionszahlen, Reproduktionswert und in weiterer Folge auf die Auslastung der Spitäler in unserem Bundesland hat."

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