Politik

Parteispenden ab 5.000 Euro offenlegen

Die Regierung gibt sich überzeugt, dass es bis zu ihrer Klausur am kommenden Freitag zu einer Einigung beim Transparenzpaket kommen wird.

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Bezüglich der Parteispenden zeigte sich ÖVP-Obmann Michael Spindelegger am Dienstag vor dem Ministerrat offen, dass die Deklarierungspflicht nicht erst bei 7.000 Euro, wie ursprünglich geplant, beginnt, sondern bereits bei 5.000 Euro. Die Details müssten aber noch ausverhandelt werden.

Regelung für Länder offen

Noch unklar ist, wie auch die Länder in die neuen Spendenregeln einbezogen werden. Spindelegger wies darauf hin, dass es zunächst ein Verfassungsgesetz brauche, um von Bundesseite Änderungen bei den Ländern zu vollziehen. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), der einer der Hauptverhandler des Transparenzpakets ist, kann sich vorstellen, dass die Länder individuelle Wertgrenzen festlegen, diese könnten aber nur niedriger sein, als der vom Bund festgelegte Schwellenwert. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V) meinte allgemein, dass für die Bundesländer grundsätzlich die gleichen Spielregeln gelten, diese aber Details für sich enger bzw. anders regeln könnten.

Frage der Wahlkampfkosten

Hundstorfer geht auch davon aus, dass man bis Freitag eine Regelung findet, wie man die Wahlkampfkosten begrenzen könnte. Details sollen noch in weiteren Verhandlungen festgelegt werden.

ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch kann sich bei den Wahlkampfkosten eine Grenze von fünf oder sechs Millionen pro Partei inklusive Sanktionen wie Strafzahlungen vorstellen, wie er in der "ZiB 2" sagte. Keine Zahlen nannte SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas.

"Pseudo-Kostenbremse"

Die FPÖ sprach am Dienstag in einer Aussendung von einer "Pseudo-Kostenbremse" und gar von "Maßnahmen der strukturellen Gewalt gegen die Opposition". So schlussfolgerten die Freiheitlichen aus Rudas' Aussagen im ORF, dass "die Oppositionsparteien endgültig zum Schweigen verdammt und kleingehalten" werden sollen. Rudas fühlt sich missverstanden: Selbstverständlich sollten für alle Parteien die gleichen Obergrenzen gelten, betonte sie. Die Limits könnten aber beispielsweise je nach Größe des Gremiums, also etwa Landtag oder Nationalrat, unterschiedlich hoch sein. Sie warf im Gegenzug der FPÖ vor, keine Kostenbeschränkung haben zu wollen, weil die FPÖ am meisten für Kampagnen ausgebe.