Österreich

Party in SB-Foyers aus Protest gegen Bankenwillkür

Heute Redaktion
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Eine ungewöhnliche Demonstration fand Ende April in den Foyers mehrerer Wiener Geldinstitute statt: Eine Gruppe junger Leute zog von Bank zu Bank und feierte ausgelassen mit mitgebrachten Getränken und Musik, wie ein jetzt aufgetauchtes Video zeigt.

Sie kamen mit Cocktail-Wägelchen, Musik-Lautsprechern und merkwürdigen Kopfbedeckungen, und traten - völlig legal mit ihren Kundenkarten - in die SB-Foyers einiger Wiener Banken ein - ohne böse Absicht. Dann ging die nächtliche Party los.

Hinter der Aktion steckt ein Projekt des Konzeptkünstlers Pablo Chiereghin, der mit dem Projekt gemeinsam mit anderen Bankkunden auf die Macht der Geldinstitute aufmerksam machen will: „Die machen mit unserem Geld, was sie wollen, also feiern wir in ihren Banken, wie wir wollen“, so Chiereghin, der auch das österreichische Bankgeheimnis kritisch sieht.

Hitler- und Mussolini-Wein

Der in Wien lebende Konzeptkünstler aus Italien hatte vor wenigen Monaten auch mit einem anderen Projekt für Aufmerksamkeit gesorgt, bei dem er im Rahmen einer Kunst-Aktion Wein mit Etiketten von Mussolini und Hitler ausstellte - Die Aktion hatte nach dem "Heute"-Bericht ein Nachspiel: Der Verfassungsschutz griff ein, allerdings ohne Konsequenzen: Handelte es sich bei dem Projekt doch lediglich um eine harmlose Provokation, wie der Künster betont: "Ich fand den Wein in einem Geschäft in Italien und wollte damit zeigen, wie schlimm es ist, dass heute Geschäftsleute aus den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und seinen Protagonisten Kapital schlagen wollen".

Maria Jelenko