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Solide, aber auch schiefe Töne in "Patapon 2"

Heute Redaktion
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Nach dem Remaster von "Patapon" für die Playstation 4 gibt es nun auch einen für "Patapon 2". Das Game packt wieder mit dem Rhythmus, aber nicht mehr ganz so.

Wie auch der Vorgänger "Patapon" erschien "Patapon 2" auf der Playstation Portable und wurde schnell ein Hit. Nach elf Jahren soll die überarbeitete Version des Rhythmus-Games das nun auch auf der Playstation 4 schaffen. Und das schafft die neue Version auch recht gut, obwohl er vor allem technisch doch schon deutlich angestaubt ist. Ist einem Gameplay aber wichtiger als Grafik, dann ist man hier noch immer richtig.

Wer "Patapon" oder die erste Remastered-Version gespielt hat, hat die Steuerung sofort intus. Auch bei der Story hat man nichts verpasst, "Patapon 2" setzt direkt dort fort, wo "Patapon" endete. Das Schiff der "Patapon" wurde endlich vollendet und so setzen sie Segeln in neue Gefilde. Dabei werden sie allerdings von einem Kraken angegriffen und in alle Windes- beziehungsweise Meeresrichtungen verstreut.

So stranden die Patapons in einem Land, in dem sie ein Stamm neuer Figuren und entsprechende "Kämpfe" erwartet. Gespielt wird wieder mit rhythmischen Tasteneingaben beim Dualshock-Controller. Die grob gezeichneten Strichmännchen-Figuren führen dabei je nach eingegebener Melodie bestimmte Befehle aus, deren Umfang mit der Spielzeit immer mehr zunimmt. Gerade durch die Rhythmus-Komponente ist die Steuerung aber eingängig.

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Mehr Spaß als Stress

Geht es anfangs darum, die Patapon-Gruppe einfach durch die grafisch sehr simplen Level zu bewegen, kann man später auch kämpfen oder sich verteidigen. Leicht ist das alles nicht, denn die Tasten-Befehle müssen relativ gleichmäßig im Takt eingegeben werden, während es am Bildschirm vor Figuren, Text und Bewegungen nur so wimmelt. Wer es schafft, mindestens zehn Mal richtig zu tippen, wird dafür mit einem "Fiebermodus" mit starkem Angriffsschaden belohnt.

Die Situationen versprechen im Endeffekt aber mehr Spaß als Stress, denn schnell gehen die Melodien ins Blut über und ist eine lange Takt-Abfolge geschafft, spornt das an. Überraschend ist auch, wie tief trotz der simplen Aufmachung die Spielmechanik geht. Die Patapon-Truppe lässt sich mit verschiedenen Figuren-Klassen bestücken und nach Lust und Laune modifizieren.

Sehr viel Wiederholung nötig

Doch "Patapon 2" zeigt auch schiefe Töne. Einer davon ist, dass das Spiel ein ständiges Wiederholen bereits absolvierter Levels erfordert, damit man mit den besten Waffen und genügend Erfahrungspunkten ausgestattet ist. Und tauscht man Figuren in der Gruppe aus, geht dieses Aufleveln und Waffen besorgen wiederum von vorne los, denn die Figuren werden einzeln ausgerüstet und die Fähigkeiten werden für jede Figur separat freigeschaltet.

Das alles erklärt das Spiel dem Spieler auch nicht, weswegen man erst, wenn man an gewissen Stellen festhängt, die "versteckten" Mechaniken nutzt. Außerdem hat das Spiel den Mehrspieler-Modus komplett weggelassen. Und: An den Zwischensequenzen ging die sonst sehr deutliche Überarbeitung vorbei, sie werden verzerrt dargestellt.

Einige Schnitzer, aber tolles Spiel

"Patapon 2" bietet aber noch immer einen ganz besonders innovativen Spielspaß, weswegen man sich von den genannten Mängeln nicht abhalten lassen soll, das Spiel zu zocken. Auch, weil die Version zu einem fairen Preis angeboten wird: 15 Euro sind für den gut 20-stündigen Spielspaß fällig, andere Remaster-Versionen haben da weit mehr verlangt.

Allzu viele Überraschungen gibt es für Kenner des Originals allerdings nicht. Eine Überraschung gibt es mit einer neuen Einheit, ansonsten sind kaum Neuerungen zu entdecken. Dennoch: "Patapon 2" ist ein Pflichttitel in jeder Spielesammlung, der heute leider etwas in Vergessenheit geraten ist, aber nun ein großes Comeback feiern könnte.