Steiermark

Grazer Pathologe weiß: Corona zerstört nicht nur Lunge

Das Coronavirus befällt nicht nur die Lunge, sagt ein Grazer Top-Mediziner. Auch andere Körperregionen werden geschädigt.

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In Österreich sind bis Freutag 633 Menschen mit dem Coronavirus gestorben.
In Österreich sind bis Freutag 633 Menschen mit dem Coronavirus gestorben.
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Das neue Coronavirus ist unberechenbar, sagt Sigurd Lax, Vorstand des Instituts für Pathologie des LKH Graz II. Der Mediziner hat zusammen mit seinem Team mittlerweile mehr als 20 Corona-Tote obduziert, berichtet die "Krone". Die Forscher stellten fest, dass das Virus nicht nur die Lunge angreift, wo es Thrombosen hervorrufen kann, sondern auch andere Organe wie Niere, Leber oder Bauchspeicheldrüse.

"Die Lungen sind schwer entzündet, Blutgefäße sind verstopft", sagt Lax. Das bestätigen Berichte von Ärzten aus Italien. Unser südliches Nachbarland gilt ja als Epizentrum der Pandemie in Europa. Im Körper wird der Blutstrom verlangsamt, die Blutzusammensetzung verändert sich, die Gefäßwände werden durch Entzündungen geschädigt.

"Hätten sehr alt werden können"

Und was ist mit den Vorerkrankungen? Lax: "Mit Vorerkrankungen hätten die Menschen problemlos sehr alt werden können. Aber Corona hat zum Tod geführt." Die fatalen Krankheitsverläufe seien unvorhersehbar und würden nicht nur alte und vorbelastete Menschen treffen. Einen Studienkollege, so Lax, habe es ebenfalls getroffen. Die Familie habe um sein Leben gebangt.

Kommt eine zweite Welle? "Wir müssen aufpassen, solange wir das Virus nicht im Griff haben", sagt der Mediziner.

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