Coronavirus

Patient mit schwarzer Zehe verlor Fuß wegen Corona-Zahl

Ein kranker Wiener hatte eine schwarze Zehe. Wegen der belegten Intensivstationen wurde er zu spät operiert und verlor seinen Fuß.

Sandra Kartik
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Patientenanwältin Sigrid Pilz (li.) schildert in der ZiB2, was einem kranken Mann passierte, der zu spät operiert wurde.
Patientenanwältin Sigrid Pilz (li.) schildert in der ZiB2, was einem kranken Mann passierte, der zu spät operiert wurde.
ORF/Screenshot

Sigrid Pilz, Patientenanwältin der Stadt Wien, ließ am Sonntag in der ZiB2 mit einem erschreckenden Fall aufhorchen: "Letzte Woche hat mich ein Herr kontaktiert. Er hatte eine schwarze Zehe, die musste dringend operiert werden. Er hat kein Spital gefunden, das ihn operiert hätte, weil die Belegung in den Intensivstationen so hoch ist, dass man das nicht riskieren wollte. Es hat darin geendet, dass ihm der Vorderfuß amputiert werden musste."

Für die ehemalige Grünen-Politikerin ist klar: "Er hat natürlich einen Zorn, warum ungeimpfte Corona-Erkrankte den Menschen auf der Intensivstation die Plätze wegnehmen."

"Verhalten Ungeimpfter ist eine Belastung"

Auf "Heute"-Anfrage ergänzte Pilz: "Der Patient hatte im Lockdown eine Gefäßerkrankung, die sich verschlimmerte. Man konnte ihn aber nicht operieren, weil er womöglich nachher auf die Intensivstation hätte müssen." Der Wiener verlor deshalb seinen Fuß.

"Für Geimpfte, die dringend einen Platz auf der Intensivstation brauchen, der aber von ungeimpften Corona-Kranken belegt ist, bedeutet das großen Stress. Sie finden das Verhalten unsolidarisch und nicht nachvollziehbar." Den Spitälern macht Pilz "keinen Vorwurf. Sie tun, was sie können." Zahlreiche Patienten hätten nun Angst, dass ihre onkologischen Eingriffe oder OPs trotz starker Schmerzen nun wieder verschoben werden müssen. "Das ist untragbar.“

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