Coronavirus
Patient schildert Horror-Träume während Corona-Koma
Einem Bonner Journalisten ist genau das passiert, was so viele Menschen derzeit fürchten: Er hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Mit extrem schwerem Verlauf.
Anfang März hat sich der Journalist Michael Forst auf Covid-19 testen lassen - und wurde direkt im Johanniter Krankenhaus in Bonn aufgenommen. Bereits am nächsten Tag verschlechterte sich der Zustand des 58-Jährigen zunehmends. Der Sauerstoffgehalt im Blut sank erst auf 80 Prozent, dann auf dramatische 30 Prozent.
Comic-Hasen und Gremlin-Monster
Forst wurde in ein künstliches Koma versetzt. "Ich habe das Gefühl, im Koma nicht geschlafen zu haben. Es war für mich eine Aneinanderreihung von Negativem und Abstrusem", schildert er dem "Express". So verfolgten ihn "aggressive Comic-Hasen, wie Gremlin-Monster".
Als der 58-Jährige nach fünf Wochen aufgeweckt wurde, habe es lange gedauert, bis sich sein Gehirn wieder sortiert hatte. Aktuell hat der Bonner mit den Nerven zu kämpfen. "Im Gesicht habe ich kein Schmerzempfinden, es ist taub." Auch Laufen, Schlucken und Sprechen musste er nach dem Aufwachen aus dem Koma neu lernen. 20 Kilo hat Forst in den letzten Wochen abgenommen.
"Corona-Infekt nicht harmlos"
Dem Inhaber vom "Europressedienst" ist es wichtig, den Leuten begreiflich zu machen, dass es sich bei einer Covid-19-Erkrankung "nicht um einen Infekt handelt, der schon harmlos ausgehen wird“.
Am Donnerstag zeigte sich auch der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Michael Ryan skeptisch, dass der neue Coronavirus nach der rasanten Ausbreitung rund um den Globus noch eliminiert werden kann. "Dieser Virus kann in der Bevölkerung heimisch werden, es kann sein, dass es nie mehr verschwindet".