Bis in die späten Nachtstunden des Donnerstags war nicht klar, ob die U1 tatsächlich schon ab Freitag wieder normal von Oberlaa in die Leopoldau durchfahren kann. Eigentlich hatten die Wiener Linien die erste Dezemberwoche anvisiert, nun ging es doch offenbar schneller. Und seit Betriebsbeginn verkehren die Züge tatsächlich wieder auch am Stephansplatz, Karlsplatz und Hauptbahnhof.
Wie berichtet, fing vor genau zehn Tagen eine alte "Silberpfeil"-Garnitur im Tunnel zwischen Stephansplatz und Reumannplatz Feuer. Sechs Mitarbeiter wurden leicht verletzt, mit Fahrgästen war der Zug glücklicherweise nicht besetzt. Doch die Schäden im Tunnel waren enorm.
Nicht nur der Abtransport der beschädigten Garnitur war eine heikle Angelegenheit. Wie sich erst in den folgenden Tagen herausstellte, waren auf Dutzenden Metern Gleise, Elektronik und Infrastruktur zerstört. Tag und Nacht arbeiteten die Verkehrsbetriebe an der Behebung, am Donnerstag folgten bis spät in die Nacht Testfahrten. In letzter Sekunde konnte dabei noch grünes Licht gegeben werden.
Pendler mussten die letzten Tage Geduld beweisen und auf Ersatzverkehr mit deutlich langsameren Straßenbahnen ausweichen. Zudem ist die Wiedner Hauptstraße, die Badner Bahn und 1er entlang fahren, nach wie vor gesperrt. Nun sollte aber alles wieder laufen – damit ist auch die U2 gemeint.
Sie war die letzten drei Jahre im Rahmen der U2/U5-Arbeiten zwischen Schottentor und Karlsplatz gesperrt, wodurch die wichtige Verbindung entlang der West-Seite des Rings wegfiel. Ebenso am Freitag um 9 Uhr wird es hier eine erste, medienöffentliche Fahrt geben. Schon seit Wochen testen die Wiener Linien die Strecke. Ein Datum für die allgemeine Wiederinbetriebnahme darf erwartet werden.