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Penis-Amputation wegen Dauererektion

Eine langanhaltende Erektion klingt im ersten Moment wünschenswert. Für einen Inder wurde sie aber zum Albtraum: Sie brachte ihn um seine Eichel.

Heute Redaktion
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Symbolfoto
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Bild: iStock

Nachdem sich sein Penis während 48 Stunden nicht entspannen wollte, suchte ein Mann aus Indien ein Krankenhaus auf. Die Ärzte entschieden, sofort zu handeln, um den auf das Genital wirkenden Druck zu mindern.

Dafür schnitten sie mit einem Skalpell ein kleines Loch in die Eichel, um das im Glied angestaute Blut abfließen zu lassen und so die Schwellung zu reduzieren.

Wundbrand an der Eichel

Das Schlimmste, was bei so einem Eingriff passieren kann, sind Schwellungen und eine halbstarre Erektion, die mehrere Tage anhalten kann. Doch es gibt auch Ausnahmen, so wie beim 52-jährigen Inder.

Wie seine Ärzte in den "BMJ Case Reports" berichten (Warnung: Unter dem Link ist ein Foto des entzündeten Penis zu sehen), verfärbte sich seine Eichel am Tag nach dem Eingriff schwarz und er wurde an die Urologische Abteilung des King George's Medical University in Lucknow überwiesen. Wundbrand lautete die Diagnose der dortigen Mediziner. Der Penis des Inders drohte abzusterben.

Um dies zu verhindern, entschieden sich die Ärzte für eine Glansektomie. Bei einer solchen wird die komplette Eichel entfernt. Im Fall des 52-Jährigen wurde sie angewandt, um eine Ausbreitung des Wundbrands zu verhindern.

Glück im Unglück

Wie es zur verhängnisvollen Dauererektion gekommen ist, ist bislang nicht bekannt. Nach Angaben von Ärzten kann Priapismus – so werden Erektionen die länger als zwei Stunden anhalten bezeichnet – verschiedene Ursachen haben: etwa neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Erkrankungen des Blutes (Leukämie, Sichelzellanämie) sowie Verletzungen des Unterleibes. Auch Medikamente gegen Bluthochdruck, Antidepressiva, Potenzmittel oder Drogen können Auslöser sein.

Der indische Patient hatte Glück im Unglück. Er befindet sich laut seinen Ärzten auf dem Weg der Besserung. Drei Wochen nach der lebensverändernden Operation konnte der Mann wie üblich urinieren. Und auch Sex sollte bald wieder möglich sein.

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