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Pensionist stürzte auf Rolltreppe, Wiener half sofort

Am Samstag stürzte ein 70-jähriger Mann auf den Rolltreppen einer U4-Station. Viele gingen herzlos vorbei, aber ein Wiener (27) bewies Zivilcourage.

Marlene Postl
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Ein junger Wiener bewies seine Zivilcourage in der U4
Ein junger Wiener bewies seine Zivilcourage in der U4
Leserreporter

Eigentlich hatte Florian V. (27) nicht geplant, mit der U-Bahn zu fahren. Er befand sich am Samstag mitten im Umzug seiner Wohnung. Als er einen Parkplatz direkt vor der Haustür seiner neuen Bleibe fand, beschloss er diesen nicht aufzugeben und stieg stattdessen in die U4. 

Es war ungefähr 14 Uhr als Florian beim Warten auf seine U-Bahn laute Hilferufe vom anderen Gleis hörte. "Ich schaute mich um und sah wie etwa 15 Leute tatenlos herumstanden. Dann habe ich einen Mann auf der Rolltreppe bemerkt, der offensichtlich gestürzt war und hinaufgezogen wurde. Aber es interessierte niemanden, alle haben nur geschaut", erzählt Florian im "Heute"-Gespräch. 

Der 27-Jährige fackelte nicht lange und sprintete sofort zum anderen Gleis. Glücklicherweise schaffte er es gerade noch rechtzeitig den Nothebel zu ziehen. Der Mann hatte beinahe das Ende der Rolltreppe erreicht und blutete an seiner Hand. Florian leistete Erste Hilfe und verständigte die Rettung. Anschließend half er dem Verletzten auf, brachte ihn aus der U-Bahnstation und wartete, bis die Rettungskräfte eintrafen.

"Schockiert, weil niemand half"

Wie Rettungssprecherin Corina Had gegenüber "Heute" bestätigte, wurde der Gestürzte vor Ort notfallmedizinisch versorgt und in weiterer Folge zur Abklärung ins Krankenhaus gebracht. Er hatte allerdings Glück im Unglück: Durch das schnelle Handeln des U-Bahn-Helden kam er laut Wiener Berufsrettung mit einer leichten Fraktur der Hand davon.

"Was mich so schockiert hat, war, dass niemand etwas gemacht oder geholfen hat. Ich hoffe, dass dieser Vorfall die Menschen zum Nachdenken anregt", appelliert Florian an die "Heute"-Leser.