Niederösterreich

Pensionistinnen sind Verlierer in Teuerungs-Krise

Im Durchschnitt erhält ein Pensionist monatlich 2.187 Euro, eine PensionistIN nur 1.274 Euro – also um 913 Euro weniger.

Isabella Nittner
Frauen bekommen im Schnitt um mehr als 900 Euro weniger Pension als Männer.
Frauen bekommen im Schnitt um mehr als 900 Euro weniger Pension als Männer.
Getty Images/iStockphoto

Der "Equal Pension Day", also jener Tag, an dem Männer so viel Pension erhalten haben wie Frauen erst am Jahresende, ist im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis der Gleichberechtigung.

2.187, 98 Euro monatliche Pension bekommt ein Mann in Niederösterreich im Durchschnitt, beim weiblichen Geschlecht sind es nur 1.274,96 Euro. Frauen müssen also im Schnitt mit über 900 Euro weniger auskommen als die "Herren der Schöpfung".

Equal Pension Day am 31. Juli

Gerade in Zeiten der Krise, in der die Inflation durch die Decke geht und Energie-Preise sogar für die Mittelschicht kaum noch bezahlbar sind, steht also vielen, vor allem alleinstehenden Pensionistinnen, das Wasser bis zum Hals – "Heute" berichtete bereits über diverse Fälle, unter anderem hier und hier.

Der "Equal Pension Day" fällt in NÖ heuer auf den 31. Juli. Männer bekommen also knapp 42 Prozent mehr Pension pro Jahr ausgezahlt.

"Das aktuelle Pensionssystem ist auf ein Erwerbsleben in Vollzeit und ohne Unterbrechungszeiten ausgelegt. Dies ist jedoch vor allem für Frauen aufgrund der unbezahlten Sorge-Arbeit nicht zu erreichen", erklärt Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

13.000 Euro weniger Pension im Jahr

"Die Gründe dafür liegen auf der Hand. In den frauendominierten Branchen sind die Löhne und Gehälter wesentlich niedriger, Frauen arbeiten wesentlich häufiger und länger in Teilzeit und, sind Kinder da, unterbrechen wesentlich häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit. All das hat massive negative Auswirkungen auf die Pensionshöhe – nämlich durchschnittlich rund 13.000 Euro weniger Pension im Jahr als ein durchschnittlicher niederösterreichischer Pensionist", weiß auch Birgit Schön, die Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Die AK fordert Maßnahmen, um diese Schere zumindest langsam zu schließen. "Fakt ist (...), jeder Monat mehr Vollzeitbeschäftigung verbessert die finanzielle Situation im Alter. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, die es Frauen ermöglichen, einer existenzsichernden Erwerbstätigkeit nachzugehen, um ihnen dadurch auch eine existenzsichernde Pension zu sichern", so Schön.

"Fakt ist, jeder Monat mehr Vollzeitbeschäftigung verbessert die finanzielle Situation im Alter."

Pensions-Splitting

Seitens des Landes verweist man auf die Möglichkeit des "Pensionssplitting". Für die ersten vier Lebensjahre eines Kindes, können die Einzahlungen für die Pension, die das weiterhin voll erwerbstätige Elternteil abgibt, 50:50 aufgeteilt werden. Beantragt werden kann dies auch rückwirkend bis das Kind das siebte Lebensjahr beendet hat (sprich: zum 7. Geburtstag).

Viele Frauen würden sich mit dem Thema Pension viel zu wenig auseinandersetzen, gibt Teschl-Hofmeister zu bedenken. Und das, obwohl alle davon betroffen seien.

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