Müssen wir bald alle länger arbeiten? Mit einer brisanten Studie sorgt nun Wirtschaftsforschungsinstituts jetzt für Aufsehen. Analysiert wurde, wie man die Pensionen nachhaltiger aufstellen kann. Wifo-Chef Gabriel Felbermayr plädierte für eine Anhebung des Antrittsalters auf 67.
Zur Sanierung des Budgets denken Experten auch Kürzungen bei den steigenden Pensionskosten nach. Bei den Verhandlungen zur Austro-Ampel ist dies zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS jedoch kein Thema.
Weil die Menschen immer älter und dadurch mehr Zeit im Ruhestand verbringen, schießen die Kosten hoch. Schon jetzt sind die Pensionsausgaben relativ zur österreichischen Wirtschaftsleistung die vierthöchsten in ganz Europa. Wifo-Chef Felbermayr sieht deshalb Handlungsbedarf: "Allein von 2024 auf 2025 sind 2,5 Milliarden Euro als zusätzliche Zuzahlungen nötig, die Hälfte von dem, was wir dringend einsparen müssen", betonte der Wirtschaftsexperte. "Das stößt an die Grenzen des Budgets".
Die Analyse erschien im Auftrag der "Aktion Generationengerechtigkeit"-Initiative. Während 1980 kamen auf einen Pensionisten noch 4,5 Werktätige, im Vorjahr waren es drei und 2050 werden es nur noch 1,7 sein, rechnet der Vertreter der Initiative Georg Feith vor.
Neben der Anhebung des Antrittsalters plädiert WU-Professor Felberbayr außerdem dafür, das Pensionsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. Für kurzfristige Abhilfe schlägt Felbermayr zudem Pensionsanpassungen unter der Inflation vor.
EU-weit drehen die viele Staaten bei Pensionen derzeit am Antrittsalter. So dürfte das Antrittsalter in Dänemark bis 2070 auf stolze 74 Jahre steigen. In Griechenland sollen es immer noch 72,5 Jahre sein. Hier warnt Felbermayr. In Griechenland habe es eine Staatspleite gebraucht, um das Pensionssystem zu reformieren, nur habe man dann "sehr dramatische Schritte" setzen müssen. Schweden wiederum hat auch die Höhe der Pensionsanpassung an die demografische Entwicklung gekoppelt.