Wirtschaft

Pensionskassen im Minus – was das für dich bedeutet

Das schwarze Börsenjahr wird sich nun auch auf die Pensionen niederschlagen. Ein Gutteil muss mit einem Minus von rund 15 Prozent rechnen.

Leo Stempfl
Minus 9,67 Prozent ist das vorläufige Ergebnis der Pensionskassen für 2022.
Minus 9,67 Prozent ist das vorläufige Ergebnis der Pensionskassen für 2022.
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com (Symbolbild)

Für Anleger, Sparefrohs und alle anderen, die sich etwas Geld angespart haben, war 2022 wahrlich kein gutes Jahr. Der ATX verlor rund 20 Prozent. Selbst der US-Amerikanische Dow Jones verlor neun Prozent, der Nasdaq sogar ganze 33. Auch Sparbücher bieten schon lange keine Alternative mehr, die Zinsen liegen (bzw. lagen) dort trotz Inflation deutlich unter 1.

Diese schlechte Entwicklung sorgte auch dafür, dass die Vorsorgekassen im Rahmen der Abfertigung Neu 2022 rund sieben Prozent Minus machten, berichtet das "Ö1-Morgenjournal". Bei den Betriebspensionen sind es sogar fast zehn Prozent Minus. 

Bisher betrug die durchschnittliche Zusatzpension 430 Euro brutto. Bei einer Mehrheit der Bezieher wird es zu einer Kürzung von rund 15 Prozent kommen. Details sollen im März feststehen. Betroffen ist rund eine Million Menschen.

Zusagen verfehlt

Andreas Zakostelsky, Obmann im Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen in der Wirtschaftskammer, erläutert, dass es davon abhänge, ob man in einer eher konservativen oder dynamischen Anlagestruktur beheimatet ist. Gerade in den letzten drei sehr erfolgreichen Verhandlungsjahren konnte die Reserve aber deutlich aufgefüllt werden. Einiges könne man deswegen abfedern, sagt er zu "Ö1".

Laut der Interessensorganisation PKB belaufe sich das Minus aber eben trotzdem auf 15 Prozent. Karl Brezina, stellvertretender Obmann, sieht die früheren Zusagen nicht erfüllt. Bei der Gründung vor rund 30 Jahren wurden sieben Prozent versprochen, geworden sind es nur 4,9.

Mehr Mitsprache gefordert

Er sieht den Fehler im Veranlagungsmix – und in den jungen Jahren. "Mehr Aktien in der Jugend , sprich bei den Aktiven, in der Ansparphase, das würde auf alle Fälle für diese Gruppe etwas bringen und etwas vom Risiko herauszunehmen würde den Leistungsberechtigten eindeutig helfen." Er will außerdem mehr Mitspracherecht bei der Veranlagungsstrategie und eine Vererblichkeit des Anspruchs, die es bisher nicht gibt. 

In der Politik beschäftigt man sich derzeit mit dem Generalpensionskassenvertrag. Durch ihn soll die Abfertigung steuerfrei an die Kasse übertragen werden können, um so eine monatliche Zusatzpension zu bekommen. Ein weiterer Punkt sei die steuerbegünstigte Einzahlung von nachhaltigen Veranlagungen: "Die Gespräche stocken hier noch, aber aus unserer Sicht ist das ein Vorschlag, der noch heuer umgesetzt werden könnte", sagt Zakostelsky.

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