Politik

Schräg: Lügendetektor für Silberstein-Mitarbeiter

Hat die ÖVP PR-Berater Peter Puller wirklich Geld für einen Seitenwechsel geboten?Der Silberstein-Mitarbeiter ließ sich vom Lügendetektor testen.

Heute Redaktion
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SPÖ und ÖVP feuern seit dem Auffliegen der Schmutzkübelkampagne von Ex-SPÖ-Berater Tal Silberstein eine Breitseite nach der anderen aufeinander ab. Die Causa soll vor Gericht restlos aufgeklärt werden, Klagen wegen Verleumdung, Hetze und Bestechung stehen im Raum.

Eine der Personen im Zentrum der Aufregung: Peter Puller. Der Silberstein-Mitarbeiter behauptete, von Seiten der ÖVP ein Angebot über 100.000 Euro bekommen zu haben, damit er die Seiten wechsle – von niemand geringerem als dem Sprecher von Außenminister Sebastian Kurz, Gerald Fleischmann.

Ein Gedächtnisprotokoll und Dementi folgten, der Nachrichtenverkehr zwischen Puller und Fleischmann wurde öffentlich. Der "Schwarze Peter" wurde täglich weitergeschoben.

Medienwirksam hat Puller am Mittwoch den "Beweis" des Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen angetreten. In einem Hotel in Wien-Landstraße unterzog er sich vor Reportern des "Standard" und "Puls4" einem Lügendetektor-Test (siehe Video oben).

Kurios: Der Prüfer will selbst nicht namentlich erwähnt werden. Er sei ein anerkannter "Polygraph Examiner", der auch sein eigenes Gerät mitgebracht habe. In seiner Heimat Deutschland brenne man für einen solche Lügendetektortest zwischen 750 und 1.200 Euro – je nach Anzahl der Probanden.

Kurios: Puls4 zeigt Beitrag nicht



Puls4-Infochefin Corinna Milborn twitterte Mittwochabend überraschend, den Beitrag "heute nicht zu bringen". Es sei für TV-News "mehr Einordnung" nötig als möglich gewesen sei.

Ob es sich bei Pullers Aktion nun um einen aufrichtigen Versuch handelt, die Sache aufzuklären und wie sehr man den Ergebnissen Glauben schenken will, muss jeder für sich selbst beurteilen.

Vor Gericht würde dieser "Beweis" nicht stand halten. "In Österreich werden Lügendetektoren nicht verwendet, weil sie in beide Richtungen falsche Ergebnisse liefern", wie Staatsanwalt Gerhard Jarosch gegenüber dem "Standard" aufklärt.

(rcp)