Peugeot 308 1,6 e-HDi 115 FAP Allure - Testbericht

Auch wenn die Nummer gleich geblieben ist, der neue 308 ist eine komplette Neuentwicklung und basiert auf einer neuen, modularen Plattform.

Als sehr gelungen kann dabei das Design bezeichnet werden, welches wesentlich harmonischer als beim Vorgänger wirkt und die neue Markenlinie sehr gut umsetzt.

Für unseren Test haben wir den 308 mit dem 1,6 Liter e-HDi, dem Sparmeister im Programm, in Kombination mit der Top-Ausstattung Allure gewählt.

Top-Ausstattung beim Allure

Beim Preis von 26.164,04 Euro kann man sich schon über jede Menge Highlights freuen. Unter anderem sind dann schon neben ABS, ESP  und 6 Airbags, Full-LED-Scheinwerfer, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein Navigationssystem, Tempomat, ein Arkamys Soundsystem, 17"-Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfer, eine Einparkhilfe vorne und hinten, eine Berganfahrhilfe und noch vieles mehr mit an Bord.

Zusätzlich hat unser Testfahrzeug dann noch mit dem Denon HiFi-Paket, dem Lederpaket inkl. Vordersitzen mit Massagefunktion, dem schlüssellosen Zugangs- und Startsystem, Alarmanlage, dem Toter-Winkel-Warner, dem Driver Assistance Pack, einem Panorama-Glasdach, einer Rückfahrkamera  und einem CD-Laufwerk in der Mittelkonsole verwöhnt.
Damit liegt der Gesamtpreis dann bei 31.330,76 Euro, der 308 lässt dann aber auch kaum noch Wünsche unerfüllt.

Völlig neu ist auch der Innenraum, der zwar an den 208 erinnert, dennoch hochwertiger und exklusiver ausgefallen ist.

Neues Konzept auch im Innenraum

Vom 208 wurden die höher gesetzten Armaturen und das kleinere Lenkrad übernommen. Dadurch entsteht ein großzügigeres Raumgefühl und auch in der Praxis ist diese Lösung sehr gut, sofern man den Sitz richtig einstellt und dann alle Armaturen gut überblickt.

Sehr aufgeräumt zeigt sich dann die Mittelkonsole, die vom 9,7" großen Touchscreen-Display dominiert wird, über das alle Funktionen gesteuert werden. Lediglich ein Lautstärkenregler und fünf weitere Tasten sind noch in der Mittelkonsole zu finden.

Für den ersten Augenblick ist die ausschließliche Bedienung aller Funktionen über das Touchscreen-Display etwas ungewöhnlich, man findet sich nach kurzer Zeit aber sehr gut zurecht und kann alles intuitiv bedienen.

Großer Kofferraum im neuen 308

Das Platzangebot ist dann im Schnitt der Klasse zu finden, vor allem im Fond wird es für groß Gewachsene bei der Kniefreiheit etwas eng. Großzügiger zeigt sich dann der Kofferraum, der zwischen 470 und 1.309 Liter Fassungsvermögen vorweisen kann.

Die Designer haben auch aus der Kritik beim 508 gelernt und dem 308 bessere Ablagemöglichkeiten spendiert, leider hat man aber nach wie vor nur die Wahl zwischen bequem eingestellter Mittelarmlehne oder nutzbarem Getränkehalter.

Sehr gut sind beim 308 dann die Verarbeitung und die Materialanmutung ausgefallen, die sich auf Höhe der deutschen Konkurrenz befinden.

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Bei der Motorisierung ist die Auswahl beim 308 dann aber noch nicht sehr groß, bei den in dieser Klasse nach wie vor sehr beliebten Diesel-Motoren ist der 1,6 HDi mit 116 PS (85 kW) schon die maximale Motorisierung.

Sein maximales Drehmoment von 270 Nm liefert der Motor schon bei 1.750 U/min, und auch darunter spürt man kein Turboloch. Schon nach den ersten Metern hat man das Gefühl, mit einem wesentlich stärkeren Auto unterwegs zu sein.

Der 115 PS starke Diesel hängt gut am Gas und ermöglicht auch schnelle Zwischensprints. In 11,4 Sekunden sprintet man von 0 auf 100 km/h und auf Wunsch ist man bis zu 196 km/h schnell unterwegs.

Dabei verrichtet der Motor seine Arbeit auch immer sehr leise und ruhig, lediglich bei voller Beschleunigung ist ein leichtes Nageln merkbar.

Gut abgestuftes 6-Gang-Getriebe

Sehr gut harmoniert auch das manuelle 6-Gang-Getriebe, welches sich sehr leicht schalten lässt und über eine eher lange Übersetzung verfügt. 

Die sehr direkte Lenkung ermöglicht dann auch wendige Manöver, und auch beim Fahrwerk hat sich Peugeot ordentlich angestrengt.

Man kann trotz hohem Fahrkomfort mit dem 308 sehr sportlich unterwegs sein. Die Straßenlage ist dabei hervorragend und auch hier steht der 308 seinen deutschen Mitbewerbern um nichts mehr nach.

Adaptiver Tempomat ist eine Mogelpackung

So gut der 308 im Detail ist, so verwundert hat uns aber sein einzig wirkliches Manko. Der adaptive Tempomat ist nämlich eine Mogelpackung, die gefährlich werden kann. Zwar kann der Abstand zum Vordermann gesteuert werden, jedoch erfolgt nur eine Geschwindigkeitsreduzierung über die Motorbremswirkung und kein aktiver Bremseingriff.

Wenn es dann also mal knapp werden sollte, übernimmt der Tempomat nicht auch die Bremsung, sondern schaltet sich einfach ab und überlässt die Arbeit wieder dem Fahrer.

Positiv überrascht hat uns dann der Verbrauch, auch wenn wir die vom Werk versprochenen 3,8 Liter nicht erreicht haben. Mit durchschnittlich 4,9 Liter ist der 308 aber noch immer sehr sparsam zu bewegen.

Mit dem 308 hat Peugeot auf jeden Fall ein überaus attraktives Fahrzeug auf die Räder gestellt, das im Vergleich zum Vorgänger in jeder Hinsicht besser geworden ist.

Seine noble Ausstattung in Kombination mit innovativen Elementen und dem extrem sparsamen, aber dennoch flotten Motor machen den 308 zu einem der Top-Modelle in seinem Segment und einer wirklich interessanten Alternative. 

Stefan Gruber,