Titel-Party in Anfield

Pfiffe und Tränen – Klopp kritisiert Liverpool-Fans

"Ich hätte nicht enttäuschter sein können!" Wie Klopp und Alexander-Arnold zu tragischen Figuren von Liverpools rauschender Meisterfeier wurden.
Sport Heute
25.05.2025, 20:25
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Die Premier-League-Saison ist zu Ende – und Liverpool hatte schon seit Wochen als Meister festgestanden, setzte sich am letzten Spieltag die Krone an der heimischen Anfield Road auf. Beim 1:1 gegen Crystal Palace sicherte Mohamed Salah in der 85. Minute zumindest sportlich einen versöhnlichen Abschluss vor heimischem Publikum an der Anfield Road. Doch das eigentliche Thema an diesem Nachmittag war nicht das Ergebnis.

Es waren zwei Männer, die Liverpools jüngste Erfolgsgeschichte geprägt haben wie kaum andere: Jürgen Klopp und Trent Alexander-Arnold.

Klopp auf der Tribüne – ein stiller Beobachter

Er war zurück, an jenem Ort, den er fast ein Jahrzehnt lang zu einer Festung gemacht hatte. Jürgen Klopp, der im Mai sein Amt als Trainer niedergelegt hatte, verfolgte die Partie und die anschließende Pokalübergabe von der VIP-Tribüne aus. Sein Nachfolger Arne Slot führte die Reds zur Meisterschaft – ein Erfolg, der ohne die Grundlagenarbeit Klopps kaum denkbar gewesen wäre. Und doch ist er durch seinen neuen Job als Fußball-Boss im Red-Bull-Universum beim Traditionsklub nicht mehr bei allen unumstritten.

Statt sich dem allgemeinen Jubel anzuschließen, beobachtete Klopp den Nachmittag sichtlich nachdenklich. Besonders in dem Moment, als Trent Alexander-Arnold vor die Fans trat, war dem langjährigen Trainer deutlich anzumerken, dass ihn die Situation emotional berührte.

Alexander-Arnolds leiser Abschied

Für Trent Alexander-Arnold war es ein besonderer, vielleicht der schwierigste Tag seiner bisherigen Karriere. Über zwei Jahrzehnte beim Verein, als Kind zum Klub gekommen, zum Profi und Leistungsträger gereift, mit Champions-League- und Premier-League-Titel dekoriert – und nun vor dem Abschied.

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Dass der 26-Jährige seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert und den Verein wohl ablösefrei in Richtung Real Madrid verlässt, stößt vielen Fans bitter auf. Bereits beim Heimspiel gegen Arsenal wurde er bei seiner Einwechslung ausgepfiffen – ein Vorgeschmack auf die Reserviertheit, die ihm nun auch bei der offiziellen Meisterfeier entgegenschlug. Statt eines würdigen Abschieds: gemischte Reaktionen, verhaltener Applaus, einzelne kritische Rufe von den Rängen.

Klopps klare Botschaft: "Dieser Verein vergisst nicht – oder sollte es nicht"

Für Jürgen Klopp ist dieses Verhalten kaum zu akzeptieren. Bei einer Benefizveranstaltung der LFC-Stiftung nahm er vor dem Saisonfinale öffentlich Stellung und übte scharfe Kritik an Teilen der Liverpool-Fans:

"Ich will euch nicht vorschreiben, was ihr zu denken habt. Aber ich kann euch sagen, dass eure Denkweise falsch ist", erklärte er. "Ich habe das Spiel gesehen und die Pfiffe gehört, als er reinkam. Ich habe den Fernseher ausgeschaltet. Ehrlich: Ich hätte in diesem Moment nicht enttäuschter sein können."

Klopp erinnerte daran, was Alexander-Arnold für diesen Klub bedeutet. 310 Pflichtspiele absolvierte der Nationalspieler unter seiner Leitung, wuchs vom Jugendspieler zur Identifikationsfigur – und verlässt nun den Verein ohne Dank, wie es scheint.

Zwischen Erfolg und Entfremdung

Liverpool feierte den Titel, aber ein Wermutstropfen blieb. Die Szene, wie Alexander-Arnold mit Tränen in den Augen vor "The Kop" stand, während viele Fans verhalten reagierten, hinterließ einen spürbaren Bruch. Die emotionale Verbindung zwischen Spieler, Klub und Anhängern – ein Markenzeichen der Klopp-Ära – wirkte in diesem Moment brüchig.

{title && {title} } red, {title && {title} } 25.05.2025, 20:25