Biodiversität statt Pestizide: Eine Studie der Universität Zürich kommt zum Schluss, dass die Artenvielfalt innerhalb einer Pflanzenart zur Schädlingsbekämpfung genutzt werden kann. Pflanzen interagierten demnach mit den Individuen, die sie umgeben - genauso wie Menschen.
Seien etwa Personen im Umfeld anfällig für Infektionen, steige das eigene Ansteckungsrisiko. "Sind sie jedoch resistent, sinkt es", heißt es. Das Gleiche gilt offenbar auch für Pflanzen, wie die Forscher herausfanden.
Wenn verschiedene genetische Typen derselben Art zusammen angepflanzt würden, seien gewisse Kombinationen resistenter gegen Schädlinge und Krankheiten. Dieser positive Effekt auf die biologische Vielfalt wird "assoziative Resistenz" bezeichnet.
Da Schädlinge und Krankheiten die Ernten bedrohen, werden in der Landwirtschaft chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Pestizide könnten jedoch die Vielfalt der Insektenarten verringern.
Die Universität Zürich bezeichnet diese Studie als "Meilenstein" in der Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Pflanzenindividuen. Sie zeige, wie wichtig Biodiversität sei.
Die Resultate aus dem Feldversuch zeigten, dass - im Vergleich zur Anpflanzung eines einzelnen Genotyps - die Mischung von zwei Genotypen die Schäden durch Pflanzenfresser um rund 25 Prozent verringerte.
Erstens könne die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen selbst den Schädlingsbefall reduzieren. Zweitens würden weniger Pestizide in der Landwirtschaft dazu beitragen, die biologische Vielfalt - einschließlich der Insekten - zu erhalten.