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Pflegeheim-Bewohner lagen in Kot und Urin

Der aktuelle Jahresbericht der Volksanwaltschaft ist alarmierend: Noch immer gibt es massive Missstände in Österreichs Pflegeheimen.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Fotolia

In einem Tiroler Heim führten Streitigkeiten zwischen Mitarbeiterinnen dazu, dass inkontinente Bewohner eines Altenheims über Nacht keine frischen Windeln bekamen und in ihrem eigenen Kot und Urin schlafen mussten.

Solche Missstände finden sich in ganz Österreich. Das Personal ist überlastet, die Bewohner werden vernachlässigt. Im Bericht der Volksanwaltschaft finden sich Fälle, wo Pflegebedürftige nur einmal pro Woche geduscht oder gebadet wurde. Viel zu oft werden Psychopharmaka verabreicht, um die Bewohner ruhigzustellen.

Belastungsgrenze

Die Schuld ist aber nicht beim Personal zu finden, denn dieses arbeitet schon lange am Limit. "Die Kollegen in den Einrichtungen versuchen jeden Tag, die fehlenden Ressourcen mit Höchstleistungen auszugleichen. Aber jetzt ist der Punkt erreicht, wo es einfach nicht mehr geht", sagt Reinhard Waldhör von der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft gegenüber dem "Kurier".

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) verweist auf die Zuständigkeit der Länder. Der Bericht helfe dabei, alle Beteiligten zum "hinschauen" zu bewegen und die Situation zu verbessern.

(csc)