In Herbst 2016 war ein mutmaßlicher Pflegeskandal enormen Ausmaßes bekannt geworden. Mehrere Pfleger sollen alte, demente Bewohner des Pflegeheims in Kirchstetten (St. Pölten-Land) gequält, erniedrigt und misshandelt haben. Die Vorwürfe waren schauderhaft: Franzbranntwein in Mund, Augen und ins After, Verhöhnung der wehrlosen Alten, Missbrauch usw. Die Causa schaukelte sich sogar bis zum Mordverdacht hoch ("Heute" berichtete).
Die vier Beschuldigten beteuerten von Anfang an ihre Unschuld, zwei Mal waren Beschuldigte in der "Heute"-Redaktion und legten ihre Version dar. Grundtenor: "Unser Leben wurde zerstört" - mehr dazu hier.
Die Vorwürfe stützen sich vor allem auf eine interne WhatsApp-Gruppe, in der ein harter bis ordinärer sowie menschenverachtender Umgangston gepflegt wurde (Anm.: Opfer sind Kreaturen, Säue, etc.). Laut Beschuldigten war die WhatsApp-Gruppe nur sehr wenigen Angestellten zugänglich, der Ton war bewusst - aus Selbstschutz und Abgrenzungsgründen - rau gewählt worden.
Ab Mittwoch, 16. September 2020, müssen sich die vier Beschuldigten am Landesgericht Sankt Pölten verantworten. Der Prozess ist für mindestens acht Tage (immer mittwochs) anberaumt. Ein Urteil könnte es noch vor Weihnachten geben. Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.