Photovoltaik-Boom – 30.000 Fertigstellungen in NÖ

In Niederösterreich herrscht ein regelrechter Photovoltaik-Boom. Bereits jetzt hätte man laut EVN schon mehr als 50 Prozent mehr Anlagen errichtet als im Rekordjahr 2022. “Diese beeindruckenden Zahlen stellen die Netz NÖ vor eine große Herausforderung”, sagt EVN Vorstandsdirektor Franz Mittermayer.

Längere Wartezeiten

Für Konsumenten kann das schon mal längere Wartezeiten für die finale Betriebserlaubnis bedeuten. Derzeit liege sie bei drei Wochen. “Manchmal gibt es Rückfragen an den Elektriker, manchmal braucht es noch die Zusage des Energielieferanten, der den erzeugten Strom abkauft und manchmal bearbeiten eben wir noch die Anfrage", erklärt Mittermayer den eventuell daraus resultierenden Stau. 

Für den Fall von Verzögerungen haben Kunden die Möglichkeit, den Status ihrer Anfrage über ein Online-Portal zu verfolgen. Das wird besonders Kunden aus den Bezirken Krems, Neunkirchen und Melk interessieren. Während Krems die höchste Anzahl an Fertigmeldungen verzeichnet, steht Gmünd mit der höchsten Zuwachsrate von +289,19% auf dem ersten Platz gegenüber dem Vorjahr. Eine ähnliche Zuwachsrate liegt laut EVN auch bei Bruck an der Leitha vor, insgesamt wurden im August 2023 159 fertige PV-Anlagen verzeichnet.

PV-Anlagen boomen in NÖ schon länger

Der Trend in Niederösterreich ist aber nicht vollkommen neu. Laut Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) habe man bereits im April die magische Grenze von 1 Gigawatt installierter Leistung geknackt: “Das bedeutet, in Niederösterreich werden pro Jahr 1.000 Gigawattstunden sauberer PV-Strom produziert.” Eine weitere Besonderheit: Das Land liefert ein Viertel des sauberen PV-Stromes für Gesamtösterreich.

Für die Interessensvertretung Photovoltaic Austria ist das aber nicht genug. Selbst der jetzige PV-Boom würde nicht ausreichen, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Fast doppelt so viel wäre notwendig, wenn es nach Geschäftsführerin der PV-Austria, Vera Immitzer, ginge. Die Lösung laut Immitzer? Alle Freiflächen, die uns zur Verfügung stehen jetzt sinnvoll nützen. Am jüngsten Beispiel in Hollabrunn zeigt sich aber, dass das nicht bei allen so gut ankommen würde.

Muskaan Bajwa