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Codewort schützt 10-Jährige vor Pädophilem

Heute Redaktion
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Ein Fremder forderte Maddison Raines (10) auf, in sein Auto zu steigen. Dem Mädchen kam die Sache suspekt vor. Da erinnerte es sich daran, was es mit seiner Mutter abgemacht hatte.

Die zehnjährige Maddison Raines aus Pinal County im US-Staat Arizona ist nur knapp der Entführung durch einen Pädophilen entkommen. Da war jedoch mehr als nur Glück im Spiel: Das Mädchen hatte mit seiner Mutter ein Codewort abgemacht, falls ihr jemals ein Unbekannter anbieten würde, in sein Auto zu steigen.

Mutter und Tochter erzählten in der Sendung "Good Morning America", dass Maddison vergangenen Mittwoch mit einer Freundin in der Nähe eines Parks Spazieren gewesen sei, als ein weißer SUV sich genähert habe. Der Mann am Steuer habe gesagt, Maddisons Bruder sei in einen schweren Unfall verwickelt und er habe den Auftrag bekommen, sie zu ihm zu bringen. Das Mädchen wusste im ersten Moment nicht, wie es reagieren sollte: Einerseits machte es sich um den Gesundheitszustand des Bruders große Sorgen, andererseits kam ihm die Einladung sehr suspekt vor.

Mutter rettete mit dem Codewort das Leben ihrer Tochter

"Ich fragte ihn nach dem Codewort, das ich mit meiner Mutter abgemacht hatte", sagte Maddison. Da sei die Miene des Fremden erstarrt. "Er fuhr los, ohne etwas zu sagen." Erschüttert rief das Mädchen seine Mutter an, die sofort die Polizei alarmierte. "Ich hatte solche Angst", erzählte das Mädchen. "Was wäre passiert, wenn ich eingestiegen wäre. Ich weiß nicht, was er mir angetan hätte."

Für ihre Strategie mit dem Codewort bekommt Mutter Brenda James jetzt viel Lob von den Behörden. "Damit hat sie ihrer Tochter womöglich das Leben gerettet", sagt Sheriff Mark Lamb zum Sender ABC News. Bei seinen Ermittlungen stellte sich heraus, dass auch andere Kinder den weißen SUV beim Park schon gesehen hatten.

Bei 80 Prozent der misslungenen Versuche war eine Taktik im Spiel

Callahan Walsh vom Nationalen Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder erklärte in der Morgensendung, dass Kinder potenziellen Bedrohungen entgehen könnten, indem sie eine Taktik anwendeten.

Die Zahlen aus der Statistik sprechen für sich: "In 80 Prozent der Fälle, bei denen Kinder einem mutmaßlichen Entführer entkommen, liegt es daran, dass sie aus eigenem Antrieb etwas getan haben, etwa sich mit Händen und Füßen wehrten oder ein Codewort verwendeten." (kle)