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Pinterest sagt, 2020 wirds genderneutral

Der Pinterest-Trendreport ist draußen und prophezeit fürs nächste Jahr eine ziemlich erfreuliche Entwicklung in Sachen Geschlechteridentität.

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Über 320 Millionen Nutzer weltweit schauen regelmäßig bei der visuellen Suchmaschine Pinterest vorbei, um sich durch zigtausende Bilder von Möbeln, Pflanzen oder Frisuren zu klicken.

Mit Instagram, das mit 600 Millionen aktiven Menschen doppelt so viele User vorweisen kann und einen deutlich weniger verstaubten Ruf hat, kann die Plattform zwar nicht mithalten, aber der Slogan "Hinter jeder Suche auf Pinterest steht ein Nutzer, der darüber nachdenkt, was er als Nächstes ausprobieren möchte" trifft der Online-Riese trotzdem voll ins Schwarze.

"Pinterest 100"

Aus den Suchanfragen lassen sich nämlich einige Prognosen über Trends und gesellschaftliche Strömungen treffen: Wie? Indem die globalen Suchanfragen jährlich analysiert und mit denen aus dem Vorjahr verglichen werden. Das Pinterest-Team prüft so, wie sich Greta, Trump oder Billie Eilish auf unsere generellen Interessen auswirken.

Heraus kommen dann die "Pinterest 100" – ein alljährlicher Bericht, der Trendkategorien wie Food, Wohnen, Style, Reisen und Familie enthält. Die Trendanalyse für 2020 ist letzte Woche erschienen und verspricht für die Zukunft ziemlich interessante Dinge. Neben Wellness-Trends wie Kunsttherapie und Indoor-Brunnen als Interior-Highlight, steigt das Interesse nämlich besonders bei einem Thema rasant an: die Geschlechteridentität. Sie hat sich unter den zehn Haupttrends den ersten Platz geschnappt.

300 Prozent mehr geschlechtsneutrale Namen

"Nutzer suchen nach geschlechtsneutraler Inspiration für den Alltag und für wichtige Ereignisse. Unternehmen auf der ganzen Welt beantworten diese Nachfrage und bringen Produkte auf den Markt, die keine geschlechtsspezifischen Kennzeichnungen oder Farben enthalten", schreibt Pinterest in ihrem Report. Im nächsten Jahr soll diese Tendenz laut Trend-Report noch sehr viel deutlicher ansteigen, so die Autorinnen der Analyse weiter.

Die Suchanfragen dieses Jahres versprechen jedenfalls schon mal einiges: Einen Anstieg von 301 Prozent gab's etwa bei geschlechtsneutralen Namen. Auch Unisex-Kinderkleidung haben 119 Prozent mehr Nutzer gesucht als im vergangenen Jahr. Dass es bei der Geburtstagsparty nicht immer um Ninjas oder Prinzessinnen gehen muss, zeigt der Anstieg um 35 Prozent bei der Suche nach geschlechtsneutralen Partyideen.

Genderneutrale Einrichtung, Frisuren und Kleidung

Und jetzt kommt's: Ganze 575 Prozent wollen im Kinderzimmer geschlechtskonforme Stereotypen vermeiden (oder das Geschlecht ihres Kindes nicht wissen) und suchen nach genderneutralen Einrichtungsideen für die Räume der Kids. Eine begrüßenswerte Entwicklung, wenn man bedenkt, dass die Geschlechteridentität vor allem im Kindesalter von Mama und Papa und soziokulturellen Einflüssen geprägt wird.

Aber auch nach dem Kindesalter soll's genderneutraler zugehen: Geschlechtsneutrale Frisuren wollen 675 Prozent mehr als letztes Jahr, für integrative Pädagogik-Poster (ja, danach wird gesucht) interessieren sich 91 Prozent mehr – androgyne Hochzeitskleider haben einen Anstieg von 51 Prozent. 2020, here we come!