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"Pipigate"-Video des Ministers bringt Land zum Lachen

Der belgische Justizminister Vincent Van Quickenborne feierte kürzlich seinen 50. Geburtstag. Seine Gäste amüsierten sich – die Polizei aber weniger.

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    <strong>"Pipigate"-Eklat</strong> in Belgien: Justizminister <strong>Vincent Van Quickenborne</strong> vor dem Justizausschuss des belgischen Parlaments am 7. September 2023.
    "Pipigate"-Eklat in Belgien: Justizminister Vincent Van Quickenborne vor dem Justizausschuss des belgischen Parlaments am 7. September 2023.
    IMAGO/Photo News

    Ganz Belgien spricht – und lacht – seit Tagen über die "Pipigate"-Affäre rund um Justizminister Vincent Van Quickenborne. Drei Gäste seiner 50. Geburtstagsfeier urinierten gegen einen Polizeiwagen, der vor seiner Villa des Ministers geparkt war. Der Vorfall geschah in der Nacht auf den 15. August, die Bilder der Überwachungskameras wurden vor einigen Tagen veröffentlicht.

    Die Affäre avancierte zum Politikum, nicht zuletzt, weil die zum Schutz des Ministers abgestellten Polizisten den Vorfall als "persönlichen Angriff" empfanden. Die Beamten hätten Van Quickenbornes Ehefrau an jenem Abend noch Blumen mitgebracht – "und als Dank" sei gegen ihren Wagen gepinkelt worden, hieß es seitens der verärgerten Polizeigewerkschaft.

    Was macht der Minister auf dem Video?

    Zu seiner Entlastung veröffentlichte der Minister selbst ein Video seiner eigenen Überwachungskamera. Damit geriet er jedoch noch stärker unter Druck, denn es zeigt, wie er in den frühen Morgenstunden – knapp vier Stunden, nachdem seine Gäste sich zum letzten Mal gegen den Polizeiwagen erleichtert hatten – vor seinem Haus eine Handbewegung macht, als würde er pinkeln.

    VIDEO: Hier erklärt Minister Pipigate-Vorfall

    In den Aufnahmen steht Van Quickenborne einige Meter vom Polizeiwagen entfernt, scherzt mit einem Freund und ahmt nach, was wie ein betrunkener Mann beim Urinieren aussehen könnte. Die Männer machen ein Selfie, nähern sich dem Polizeifahrzeug und der Politiker öffnet und schließt die Tür des Wagens.

    "Ich habe sie angerufen und sie beschimpft"

    Am Donnerstag musste Minister Van Quickenborne vor dem Justizausschuss des belgischen Parlaments antraben. "Es kommt mir surreal vor, jede Minute dieser Nacht beschreiben zu müssen. Aber das ist es, worum man mich bittet, also tue ich es", sagte er.

    Es tue ihm leid und er schäme sich dafür, dass einige seiner insgesamt 60 Gäste auf einen Polizeiwagen uriniert hätten – und das nicht nur einmal, sondern gleich dreimal. Zum Verhalten der pinkelnden Gäste sagte Van Quickenborne: "Das ist inakzeptabel."

    Vor dem Parlament behauptete er, dass er im Video, auf dem er zu sehen ist, aus dem Haus gegangen sei, um sich von seinem besten Freund zu verabschieden. Dabei versicherte er, in dem Augenblick nicht gewusst zu haben, was seine Gäste getan hatten. Er habe davon erst mehrere Tage später erfahren.

    Und was war dann die erste Reaktion des Justizministers? "Ich habe sie angerufen, sie beschimpft und ihnen gesagt, dass sie sich an die Staatsanwaltschaft wenden müssen" – eine Behörde, die letztlich weisungsabhängig vom Justizminister ist.

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