Die österreichische Polizei hat einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen die rechtsextreme Szene erzielt. In einer koordinierten Aktion mit dem Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) wurden mehrere Waffenlager entdeckt, die nicht nur illegale Schusswaffen, sondern auch große Mengen Munition und Sprengstoff enthielten. Diese Aktion stellt einen großen Schlag gegen rechtsextreme Netzwerke dar, die im Verborgenen operieren.
Es begann mit einem Verdacht: Ein 54-jähriger Mann aus dem Bezirk Melk soll illegale Schusswaffen besitzen. Bei der daraufhin durchgeführten Hausdurchsuchung stießen die Beamten auf ein beachtliches Waffenarsenal. Vergraben auf dem Grundstück des Mannes fanden sie Maschinenpistolen, Sturmgewehre und über 100 Kilogramm Munition. Diese Waffen waren nicht bloß Sammlerstücke - sie waren einsatzbereit und damit eine potenzielle Gefahr.
Doch damit nicht genug: Auch Handgranaten, Messer und zahlreiche Waffenteile wurden entdeckt, die klarmachten, dass es sich hier um weit mehr als einen bloßen Waffensammler handelt.
Besonders brisant an diesem Fall ist, dass der 54-jährige Hauptbeschuldigte nicht nur ein umfangreiches Waffenarsenal besaß, sondern auch seine eigenen Kinder einer gezielten Gehirnwäsche im Sinne der NS-Ideologie unterzogen haben soll. Er spielte ihnen nicht nur rechtsextreme Lieder vor, sondern übergab ihnen auch USB-Sticks mit Nazi-Propaganda.
Der Fund führte zu einer groß angelegten Ermittlung, die sich schnell ausweitete. Die Beamten identifizierten weitere Verdächtige in den Bezirken Melk und Zwettl, die ebenfalls in rechtsextremen Kreisen aktiv waren. Insgesamt wurden acht Personen festgenommen, die über ähnliche Waffenarsenale verfügten. Auch bei diesen Hausdurchsuchungen fanden die Ermittler nicht nur illegale Schusswaffen, sondern auch Sprengzünder, Schwarzpulver und NS-Devotionalien.
Während die Polizei ihre Arbeit erfolgreich erledigte, sorgte das Urteil gegen den 54-jährigen Hauptbeschuldigten für Kontroversen. Trotz des erschreckenden Fundes und seiner nachgewiesenen Verbindungen zur rechtsextremen Szene wurde er zu lediglich sechs Monaten bedingter Haft verurteilt.
Die Polizei konnte mit dieser Razzia ein gefährliches Netzwerk zerschlagen, das nicht nur in Niederösterreich operierte. Die sichergestellten Waffen und die ermittelten Verbindungen zwischen den Festgenommenen verdeutlichen, wie gut organisiert rechtsextreme Gruppen sein können und wie sie über Jahre hinweg unbemerkt agieren konnten.
Die Frage bleibt jedoch: Wie viele solcher Gruppen operieren noch im Verborgenen, und wie weit reichen ihre Netzwerke?