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PKK schoss zwei türkischen Polizisten in den Kopf

Heute Redaktion
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Die Türkei ist weiter in Terror-Angst. Am Mittwoch wurden die Leichen zweier Polizisten in der Stadt Ceylanpinar gefunden. Die PKK hat sich zu den Morden bekannt. Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans wirft den Beamten vor, mit dem IS kollaboriert zu haben.

Die PKK hat den beiden türkischen Polizisten nach eigenen Angaben gegen 5.00 Uhr MEZ in der südosttürkischen Stadt Ceylanpinar in den Kopf geschossen - wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Terrormiliz Islamischer Staat. Die Kurden wollten Rache für den Selbstmordanschlag in Suruc von Montag, bei dem 32 Menschen ihr Leben gelassen haben und 100 verletzt worden sind.

IS-Kämpfer gehen frei spazieren

In der Nacht auf Mittwoch sind wieder hunderte Menschen aus Protest gegen die Untätigkeit der Regierung gegenüber dem IS auf die Straße gegangen. Angeblich können sich IS-Kämpfer und -Sympathisanten in dem Land frei bewegen und werden in Istanbuler Spitälern nach Verletzungen behandelt. "Mörderstaat wird zur Rechenschaft gezogen", skandierten die Demonstranten.

Tränengas für Randalierer

In der Hauptstadt Ankara, in Istanbul und in mehrheitlich von Kurden bewohnten Städten ist es zu Krawallen gekommen. Elf Menschen sind festgenommen worden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Aufwind bekamen auch extremistische Linke, die mit Kalaschnikows bewaffnet auf die Straßen gingen.
Die Polizei hat unterdessen eine Spur zu den Attentätern von Suruc. Es wird davon ausgegangen, dass der IS dahintersteckt. Eine Frau, die in den Anschlag verwickelt sein soll, ist identifiziert worden. Auch der Attentäter soll bekannt sein.

Ein Gericht hat am Mittwoch die Veröffentlichung von Fotos und Videos vom Selbstmordanschlag untersagt. Konkret trifft das den Kurznachrichtendienst Twitter, der gesperrt wurde.

Kein Einzelfall: Laut "Hürriyet" wurden in den letzten fünf Jahren 150 Themen auf die Verbotsliste gesetzt, etwa Tweets über Korruptionsvorwürfe gegen die Regierung oder Waffenlieferungen der Türkei an syrische Extremisten. Nach mehreren Stunden wurde die Sperre wieder aufgehoben.