Niederösterreich

Plagiatsverdacht gegen Chef von Justizanstalt Innsbruck

Plagiatsverdacht gegen den Leiter der Justizanstalt Innsbruck: Experte Stefan Weber fand bei der Diplomarbeit „gravierende Textplagiate“.

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Gefängnis, Schlüssel
Gefängnis, Schlüssel
Getty Images/iStockphoto

Plagiatsjäger Stefan Weber, der mit seiner Expertise bereits Ministerin Christine Anschober zum Rücktritt bewogen hatte, stieß bei der Überprüfung der Diplomarbeit (Uni Graz) aus dem Jahr 2005 von Reinhard Potocnik auf "gravierende Textplagiate". 

Aus Richterzeitung

Die Universität Graz und das Justizministerium kündigten gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" entsprechende Prüfungen des Plagiatsgutachtens an.

Laut Medienwissenschaftler Stefan Weber soll Potocnik am Beginn der Arbeit von Broschüren abgeschrieben haben. Das Vorwort und die ersten zwei Seiten des zweiten Kapitels sollen beinahe gänzlich aus dem Skript „Strafvollzug in Österreich“, verfasst im Juli 2003, entnommen worden sein. Die Schlussbemerkungen sollen aus dem Editorial der Österreichischen Richterzeitung aus dem Jahr 2001 stammen.

Generaldirektor-Vize

Reinhard Potocnik war von 1. Jänner bis 28. Februar 2021 Leiter der Personalabteilung in der Generaldirektion und auch stellvertretender Generaldirektor (Anm.: entspricht Ebene Sektionschef). Doch dann kehrte er wieder nach Innsbruck zurück, jetzt rumort es in der Justizanstalt.

Für Potocnik gilt die Unschuldsvermutung. Erst im Jänner hatte "Heute" über einen Ghostwriting-Verdacht eines hohen nö. Funktionärs an FH Wiener Neustadt berichtet - mehr dazu hier.