Politik

Plakolm plant ganz neuen Zivildienst "in Etappen"

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) will bereits 2024 ein neues Zivildienst-Modell umsetzen. Dieses soll eine Unterbrechung möglich machen.

Rene Findenig
"Weder die Gäste im Hotel noch der Mais am Acker warten auf den Zivi, dass er fertig wird", so Claudia Plakolm.
"Weder die Gäste im Hotel noch der Mais am Acker warten auf den Zivi, dass er fertig wird", so Claudia Plakolm.
Denise Auer

Ein paar Monate Zivildienst absolvieren, dann pausieren und später den Rest nachholen. Dieses neue Modell stellt sich die ÖVP-Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm laut "Oberösterreichischen Nachrichten" vor. Der Hintergrund: "Weder die Gäste im Hotel noch der Mais am Acker warten auf den Zivi, dass er fertig wird", wird Plakolm zitiert. Heißt: Personen, die etwa auf Saison – beispielsweise in der Hotellerie oder der Landwirtschaft  – arbeiten, sollen dazwischen aushelfen können.

Neuer Zivildienst in "zwei Teilen"

Plakolm will nun prüfen lassen, ob es die Möglichkeit einer solchen Zivildienst-Unterbrechung gibt. Angedacht sei eine Absolvierung des Zivildienstes in "zwei Teilen", wobei noch unklar ist, wie lange die Pause dazwischen betragen dürfe und ob die beiden Teile dann im selben Ausmaß absolviert werden müssten. Als Beispiel heißt es, dass Betroffene von November bis März Zivildienst leisten, dann auf Saison arbeiten und danach den restlichen Zivildienst leisten dürfen sollen.

Ein Entwurf für den Plan soll bis Herbst 2023 vorliegen, für eine Umsetzung soll dann eine einfache Mehrheit ausreichen. Die Grünen sollen laut Plakolm über das Vorhaben Bescheid wissen, Details sollen dem Koalitionspartner in den kommenden Tagen präsentiert werden. Gleichzeitig wurde am Mittwoch bekannt, dass das Bundesheer dringend neues Personal sucht, da demnächst 4.000 Bedienstete in Pension gehen.

"Katastrophale" Situation beim Heer

SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer sprach von einer "katastrophalen" Situation. Durch die kommende Pensionswelle bei den Baby-Boomern gehe viel Wissen verloren, hieß es. "In den nächsten Jahren wird die Lage prekär", sagt er im "Ö1 Journal um 8" und fordert höhere Einstiegsgehälter für Soldaten, da der Job große Herausforderungen mit sich bringe. Wie Bundesheer-Sprecher Michael Bauer bestätigte, intensiviere man jetzt die Werbung, um etwa auch mehr Frauen zum Heer zu bringen.

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    Sechs Soldaten rückten an.
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