Österreich

Pläne für Atommüll-Lager an Österreichs Grenze

Heute Redaktion
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Die tschechische Regierung sucht seit Jahren einen geeigneten Standort für ein Atommüll-Lager. Zu den Kandidaten zählt auch ein Gelände südwestlich von Krumau, wenige Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt.

Das tschechische Atommülllager, für das die Prager Regierung schon lange einen geeigneten Standort sucht, könnte nahe der oberösterreichischen Grenze entstehen: Der Truppenübungsplatz Boletice südwestlich von Krumau beim Moldaustausee soll in der engeren Auswahl sein. Eine Entscheidung könnte nach einer geologischen Untersuchung des Gebiets fallen. Oberösterreichische Politiker aller Parteien sind ob dieser Idee empört.

Widerstand kommt auch aus Tschechien. Jiri Hulka, Bürgermeister des nahe gelegenen Oberplans, möchte eine grenzüberschreitende Protestbewegung gegen die Prager Pläne starten.

Pühringer fürchtet um Tourismus
Oberösterreichs Landeshauptmann Pühringer zeigte sich verärgert, dass Oberösterreich über derartige, offensichtlich schon weit fortgeschrittene Pläne aus den Medien erfahren müsse. "Das hat mit guter Nachbarschaft im vereinten Europa des 21. Jahrhunderts nichts zu tun". Atommüll sei im Dreiländereck völlig undenkbar, da gerade der Böhmerwald als Tourismusregion ausgebaut wird und das Land Oberösterreich in diesem Bereich viel investiert hat. "Wir werden auf grenzüberschreitenden Widerstand setzen, wie ihn der Bürgermeister von Oberplan bereits angeregt hat", so der Landeshauptmann.