Politik

Platter: Keine Konsquenzen für "Luder"-Sager

Am Sonntag war Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zu Gast in der ORF-Pressestunde. Dabei verteidigte er nicht nur das Vorgehen der Tiroler Behörden während der Corona-Krise, sondern auch seinen Stellvertreter Josef Geisler. 

Michael Rauhofer-Redl
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Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter
(Bild: zVg)

Aufregung gab es kürzlich um Josef Geisler, den Stellvertreter des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter. Denn dieser hatte eine Umweltaktivistin im Zuge einer Petitions-Übergabe als "widerwärtiges Luder" bezeichnet. Mittlerweile hat sich Geisler bei der betroffenen Aktivistin telefonisch entschuldigt. Doch auch damit ist die Sache nicht vom Tisch. Denn die betroffene Aktivistin übte auch an der Art und Weise, wie es zu dieser Entschuldigung kam, Kritik.

Angesprochen auf den Vorfall zeigte Platter Verständnis für die Empörung über den Ausspruch. Dabei habe es sich eine inakzeptable Entgleisung gehandelt, so Platter. Der Landeshauptmann betonte, dass es kommende Woche noch eine persönliche Aussprache zwischen den Betroffenen geben wird. Ihm, Geisler, sei der Vorfall "unglaublich peinlich", verriet Platter in der Pressestunde. 

Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) mit Ingrid Felipe (Grüne) bei der Übergabe der Petition. Hier kam es zum "Luder"-Sager. 
Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) mit Ingrid Felipe (Grüne) bei der Übergabe der Petition. Hier kam es zum "Luder"-Sager. 
Youtube Screenshot

"Frauenbild in Ordnung"

Persönliche Konsequenzen werde es für Geisler allerdings nicht geben. Zum einen sei er ein gutes Regierungsmitglied, auf das man sich verlassen könne, so Platter. Auf der anderen Seite sei ein Rücktritt auch deswegen nicht angebracht, weil es keine Mehrheit für einen Misstrauensantrag gebe, so Platter. Insgesamt sei das "Frauenbild, das wir haben absolut in Ordnung", wollte sich Platter nicht in ein frauenfeindliches Eck drängen lassen. 

Verteidigen musste Platter nicht nur seinen Parteifreund, sondern auch die Tiroler Behörden. Diese standen ja während der Corona-Krise massiv in der Kritik, Stichwort Ischgl. In Tirol sei man "immer vorausgegangen", sagte Platter am Sonntag. Am Höhepunkt habe man in Tirol 3.500 Erkrankte gezählt, aktuell seien es zehn, so Platter, der in diesem Zusammenhang von einer "Erfolgsgeschichte" spricht. 

1,5 Milliarden Euro Verlust

Schon am Samstag hat das Nachrichtenmagazin "profil" davon berichtet, dass mehrere Après-Ski-Lokale noch offen hatten, obwohl am 10. März eine behördliche Schließung angeordnet worden war. Dabei berief sich das Magazin auf den 1.000-seitigen Zwischenbericht des Landeskriminalamtes. Sollte es hier zu Verstößen gekommen sein, so müsse man nun Strafen ausssprechen, "wenn es wirklich so wahr". 

Die Entscheidung das Land Tirol unter Isolation zu stellen, bezeichnet Platter als "schwerste Entscheidung". In Tirol wurde Kritik am vorzeitigen Ende der Ski-Saison laut, vor allem deshalb, weil auch einige Regionen betroffen waren, die zum damaligen Zeitpunkt noch keine Corona-Fälle bestätigt hatten. "Da sind eineinhalb Milliarden (Euro, Anm.) einfach so weg", betrachtete Platter die wirtschaftliche Komponente. Er sei aber froh, dass die Entscheidung so getroffen wurde. 

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