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Pleite vor Gericht: Treten Real und Barca aus Liga aus?

Real Madrid, Barcelona und Juventus haben im Kampf um die Super League eine erste Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Hat diese nun Folgen?

Heute Redaktion
Im Streit um die Super League setzte es für Real Madrid, Barcelona und Juventus einen weiteren Rückschlag.
Im Streit um die Super League setzte es für Real Madrid, Barcelona und Juventus einen weiteren Rückschlag.
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Generalanwalt Athanasios Rantos stärkte in der Verlesung seiner Schlussanträge im Gerichtsprozess rund um die Gründung der krachend gescheiterten Super League vor dem Europäischen Gerichtshof der UEFA und der FIFA den Rücken. 

Dadurch wurde klargestellt, dass die beiden großen Verbände im Alleingang über die Einführung neuer Fußballbewerbe entscheiden dürfen. Damit war die Androhung harter Strafen für die zwölf Gründungsmitglieder der Super League sowie der für sie spielenden Fußballer rechtmäßig. 

Treten Barca und Real aus der Liga aus?

Ranots hielt allerdings auch fest, dass Vereine sehr wohl eine eigenständige Liga gründen dürfen, dafür müssten sie allerdings das komplette FIFA-Gebilde verlassen. Real Madrid, Barcelona und Juventus Turin – die drei Vereine, die sich nach wie vor zur Eliteliga bekennen – müssten dafür ihre nationalen Ligen verlassen, dürften auch nicht mehr in den Cup-Bewerben ihres Lands antreten. Viel schlimmer allerdings: Spieler, die für diese Vereine aktiv wären, dürften dann ebenso nicht an Weltmeisterschaften oder anderen Kontinentalbewerben (EM, Nations League, Copa America) für ihre Nationalmannschaften teilnehmen. 

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    Barca und Real müssten also, wenn sie die Super-League-Pläne weiter verfolgen wollen, aus der nationalen spanischen Meisterschaft austreten. Das wird ohne eine Alternative auf dem Tisch zu haben aber nicht passieren. 

    Das Gutachten stellt kein endgültiges Urteil dar, das wird erst 2023 folgen, sich aber an dem Gutachten orientieren. Die Super League klagte gegen FIFA und UEFA, um einerseits klarzustellen, ob die Verbände ihre Klubs strafen können, wenn diese eine Konkurrenzliga gründen wollen, und ob andererseits die Monopolstellung der beiden Verbände mit EU-Recht in Einklang stehe. 

    Super League 2021 gegründet

    Im April 2021 gründeten zwölf Vereine – neben Real, Barca und Juve auch Manchester City, Manchester United, Liverpool, Arsenal, Chelsea, Tottenham, Atletico Madrid, Inter Mailand und der AC Milan – eine Super League, wollten diese als Konkurrenz zur Champions League etablieren und auch selbst veranstalten. Dabei war das Ziel, die Vermarktung nicht über die UEFA laufen zu lassen, so von höheren TV-Einnahmen zu profitieren. Gleichzeitig hätten die Klubs dann fixe Startplätze erhalten.

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      Die Gründung der Super League löste in ganz Europa Proteste aus. Den Fans stieß sauer auf, dass die sportliche Qualifikation für Europas Schwergewichte gänzlich entfallen würde, kaum Chancen für Außenseiter bestehen würden. Nach zweitägigen Protesten distanzierten sich schließlich neun Vereine von der Super League.

      Nun wurde der ehemalige "RTL"-Boss Bernd Reichart beauftragt, ein neues Konzept für die Super League zu entwerfen. Dieses soll offener gestaltet werden, auch kleineren Klubs eine Qualifikationschance ermöglichen. Ein detailliertes Konzept besteht noch nicht. Ein zweiter Anlauf für die Super League wurde nun aber neuerlich unrealistischer. 

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