Die Masche der Beschuldigten flog auf, als immer mehr Polizeieinsätze rund um das Lokal und den nahen Bahnhofsbereich auffielen. Im Zentrum der kriminellen Machenschaften standen ein 25-Jähriger aus dem Bezirk Braunau und ein 43-jähriger Deutscher.
Das Duo hatte ein System: Der Jüngere verkaufte die Drogen im Lokal, der Ältere davor auf der Straße. Der 25-Jährige hatte vom früheren Betreiber sogar eine "Exklusiverlaubnis" zum Verkauf der Drogen erhalten, so die Polizei am Donnerstag.
Vom Besitzer bekam er auch Amphetamin in größeren Mengen, durfte die Drogen sogar in den Büroräumlichkeiten des Lokals lagern. Die Türsteher wurden eingeweiht, damit der 25-Jährige ungestört dealen konnte.
Doch nach dem plötzlichen Tod des Lokalbesitzers änderte sich alles: Die Beschuldigten konnten die Substanzen nicht mehr dort lagern, mussten das Geschäft in den umliegenden Bahnhofsbereich verlegen. Von dort aus versorgten sie ihre Kundschaft weiterhin mit Amphetamin, MDMA und Crystal Meth.
Ein Zugriff brachte die Wende: Der 25-Jährige wurde mit 400 Gramm Drogen festgenommen. Die Ermittler fanden heraus, dass er über das Darknet 1,5 Kilogramm Suchtmittel bestellt hatte. Insgesamt konnte ihm der Handel mit 14 Kilogramm Drogen nachgewiesen werden – er zeigte sich geständig.
Sein Komplize, der 43-jährige Deutsche, hatte sich in eine abgelegene Fischerhütte zurückgezogen. Am 8. Dezember konnte der Mann festgenommen werden. Der Zugriff erfolgte aufgrund eines europäischen Haftbefehls.
Dabei wurden erneut größere Mengen Amphetamin und Crystal Meth sichergestellt. Beide Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert.