Wien

Stadt-Werbevideo für Stadtstraße sorgt für Aufregung

Die Stadt Wien wirbt in einem Video für den Bau der Stadtstraße. Eine TU-Expertin deckte auf, dass der Großteil der Protagonisten SPÖ-Anhänger sind.

Isabella Kubicek
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In dem Video kommen "besorgte Bürgerinnen und Bürger" vor.
In dem Video kommen "besorgte Bürgerinnen und Bürger" vor.
Screenshot twitter.com/Stadt_Wien

In einem dreiminütigen Clip hat die Stadt "betroffene Donaustädterinnen und Donaustädtern" gefragt, was sie von dem Bau der Wiener Stadtstraße halten. In kurzen Statements klagen Silvia, Thomas, Herbert und Andreas über die enorme Verkehrsbelastung im 22. Bezirk und was sich durch die viel diskutierte Außenring Schnellstraße mit dem Lobautunnel verbessern würd. Im Hintergrund schiebt sich eine Blechkolonne durch die Hirschstettner Straße.

Zufällig dürften die Bürger nicht ausgesucht worden sein, wie TU-Expertin Barbara Laa von der Initiative "Platz für Wien" auf Twitter aufdeckte. Zumindest drei von vier Protagonisten sind Aktivisten der SPÖ Donaustadt oder zumindest SPÖ-nahe, wie Fotos in den sozialen Netzwerken zeigen.

Grüner Konter mit Ex-Bezirkschefin

Spott und Kritik ließen nicht lange auf sich warten. Die Grünen konterten ironisch mit einer eigenen Umfrage mit "unabhängigen Leopoldstädter" zur Stadstraße. Zu Wort kommen die ehemalige Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger und Bernhard Seitz, aktueller Bezirksvorsteher-Stellvertreter.

Planungsressort verteidigt Video

Kritiker stoßen sich vor allem daran, dass das Video vom offiziellen Account der Stadt Wien und nicht SPÖ Wien veröffentlicht wurde. Angesprochen auf den Clip, heißt es aus dem Ressort von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ): "Es sprechen betroffene Bürger und Bürgerinnen, die seit Jahren massiv unter der Verkehrsbelastung leiden und sich endlich Entlastung wünschen".

Auslöser war die Ankündigung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), den Lobautunnel und die Stadtstraße evaluieren zu lassen ("Heute" berichtete). Bürgermeister Michael Ludwig und Stadträtin Ulli Sima zeigten sich in ersten Reaktionen verärgert darüber, Ludwig befürchtet einen "Milliardenscharden, Sima bezeichnete die Meldung als "Horrornachricht".