Politik

Politik-Experte: "Van der Bellen führt bereits 3:0"

In etwas mehr als einem Monat wählt Österreich sein Staatsoberhaupt. Laut Experten ist Alexander Van der Bellen der große Gejagte.

Tobias Kurakin
Alexander Van der Bellen schiebt derzeit eine ruhige Kugel im Wahlkampf,
Alexander Van der Bellen schiebt derzeit eine ruhige Kugel im Wahlkampf,
FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

Die Bundespräsidentschaftswahl geht in knapp einem Monat über die Bühne. Meinungsforscher gehen derzeit davon aus, dass Amtsinhaber Alexander Van der Bellen eine zweite Amtszeit von den Wählerinnen und Wählern gewährt wird.

"Van der Bellen führt 3:0"

"Es ist Halbzeit im Match, Van der Bellen führt 3:0", sagt Meinungsforscher Peter Hajek im Gespräch mit dem Kurier. Sollte der Amtsinhaber keinen groben Fehler machen, dürfte ihm auch eine Stichwahl erspart bleiben. Sollte sich nicht dramatisch etwas ändern, "dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es einen zweiten Wahlgang gibt, sehr gering", so der Politikexperte.

Zuletzt hatte der Christoph Haselmayer vom Meinungsforschungsinstitut IFDD sowie die Politikwissenschaftlerin Katrin Stainer-Hämmerle zu bedenken gegeben, dass die Rekordzahl an Kandidaten noch zu einem Problem für Van der Bellen werden könnte.

Hajek widerspricht seinen Kollegen. Es sei ein "Gedankenfehler", anzunehmen, dass durch die hohe Zahl an Kandidaten das "Kuchenstück" für Van der Bellen signifikant kleiner wird. Die linken Kandidaten Heinrich Staudinger und Dominik Wlazny würde eher die Wahlbeteiligung erhöhen, als Van der Bellen Stimmen wegnehmen. Die vier rechten Bewerber Walter Rosenkranz, Tassilo Wallentin, Gerald Grosz und Michael Brunner würden ohnehin nicht im Wählerpool von Van der Bellen fischen.

"Alleine wegen dieser Spielaufstellung liegen die Vorteile eindeutig bei Van der Bellen. Es müsste ein grober Fehler sein, der seine Wähler nachhaltig verunsichert", meint Hajek mit Verweis auf Fußball. Bisher hätte ohnehin noch nie ein Amtsinhaber in der Zweiten Republik eine Wiederkandidatur verloren.

Der Experte meint zudem, dass speziell die rechten Kandidaten sich selbst ins Knie schossen. Grosz, Rosenkranz und Brunner werben stets damit, die türkis-grüne Koalition zu entlassen. Vor allem unentschlossene ÖVP-Wählerinnen und Wähler würde dies dann noch mehr in Richtung Van der Bellen treiben. Rang zwei könnte sich daher womöglich Wallentin abholen, meint Hajek. "Wenn Wallentin einen sauberen Wahlkampf macht, könnte er eine Gefahr für Rosenkranz darstellen, weil er genau das gleiche Wählersegment anspricht", so der Meinungsforscher.

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    Alexander Van der Bellen erreicht 24.600 Unterstützungserklärungen und tritt für eine zweite Amtsperiode an.
    Alexander Van der Bellen erreicht 24.600 Unterstützungserklärungen und tritt für eine zweite Amtsperiode an.
    Lukas Kafenda / OTS