Politik

ÖVP feierte mit Klitschko, FPÖ schlug in Ried zu

Heute Redaktion
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Während die Volkspartei den politischen Aschermittwoch samt Stargast Vitali Klitschko in Klagenfurt feierte, holten die Freiheitlichen in Ried zum Rundumschlag aus.

Politisch Deftiges wurde auch heuer wieder zum Aschermittwoch aufgetischt. Beide Regierungsparteien luden zum traditionellen politischen Rundumschlag zum Faschingsausklang ein: Die Freiheitlichen wieder in die Jahn-Turnhalle in Ried im Innkreis, die ÖVP, wie vergangenes Jahr, in die Messearena in Klagenfurt, wo vor allem das Thema Europa im Mittelpunkt stand.

"Let's get ready for Europe"

"Let's get ready for Europe" – so lautete das Motto des politischen Aschermittwochs der Volkspartei Kärnten. Vor über 1.300 Gästen in der Messearena betonte Landesparteiobmann Martin Gruber in seiner Rede am politischen Aschermittwoch den "neuen Stil, den die Volkspartei in die Bundesregierung gebracht hat und auch wir in Kärnten eingeleitet haben".

Die VP stehe für eine Politik, die Probleme erkennt, Lösungen erarbeitet und dann umsetzt. "Die Menschen erwarten sich weniger Worte und mehr Taten", so Gruber.

Scharfe Worte hatte der Kärntner VP-Chef für die SPÖ im Gepäck. Allen voran wegen deren Vorgehensweise in der Ökostrom-Debatte: "Die Frontal-Opposition der Bundes-SPÖ gefährdet in Kärnten hunderte Arbeitsplätze und macht damit den Strom für alle teurer" kritisiert er. "Mit der parteitaktischen Blockade hat die Bundes-SPÖ aus der Länderkammer eine Parteikammer gemacht." Seine klare Forderung: "Wenn der Bundesrat als Länderkammer nur mehr Parteiinteressen statt Länderinteressen vertritt, dann schaffen wir ihn ab!"

Grubers Kritik galt auch den Kärntner Freiheitlichen. "Sie fordern ständig Dinge, die sie selbst jahrelang in Regierungsverantwortung versäumt haben", so Gruber. "Diese teuren Forderungen werden von einem Schuldenberg erdrückt, den die Freiheitlichen selbst verursacht haben."

Während es in der Messearena viel Eigenlob für die Arbeit der Volkspartei gab, sind draußen Demonstranten aufmarschiert, die dem Kanzler ihren Unmut über die Karfreitags-Debatte überbringen wollten. Angeführt von Engelbert Guggenberger von der Diözese und dem evangelischen Superintendenten Manfred Sauer hat sich der Schweigemarsch zum Messegelände bewegt.

Allen voran erwarteten die Besucher mit Spannung die Auftritte von Bundeskanzler Sebastian Kurz und dem ehemaligen Box-Weltmeister und Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko. Kurz bat in seiner Ansprache um Unterstützung der VP-Kandidaten bei der EU-Wahl und bedankte sich bei allen Unterstützern: "Was die illegale Migration betrifft, bedanke ich mich bei allen, die uns unterstützt haben." Über den Karfreitag hat der Kanzler geschwiegen.

Ebenfalls zu Wort gekommen sind u.a. Umweltministerin Elisabeth Köstinger, EU-Spitzenkandidat Otmar Karas und die weiteren Kärntner EU-Kandidaten Claudia Wolf-Schöffmann und Meinrad Höfferer. "Das ist die größte politische Veranstaltung außerhalb von Wahlkampfzeiten, die Kärnten in den letzten zehn Jahren gesehen hat", freute sich auch VP-Geschäftsführerin Julia Schaar über den Erfolg des Abends.

Währenddessen bei der FPÖ...

In der Jahnturnhalle in Ried im Innkreis hielt indes FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (FPÖ) seine zweite Aschermittwochs-Rede in seiner Funktion als Vizekanzler.

Wie gewohnt teilte Strache ordentlich gegen die Opposition aus, allen voran gegen die Sozialdemokraten: "Sie haben geglaubt, nur eine Ärztin kann die schwere Krankheit namens SPÖ heilen. Leider ist Frau Dr. Joy Pamela Rendi-Wagner aber vom falschen Fach. Denn diese Partei braucht keine Schutzimpfung, sondern gehört dringend auf die Intensivstation", so Strache.

Für die Regierungsarbeit in der Koalition mit der ÖVP hatte der FPÖ-Boss nur lobende Worte über, die großen Projekte Familienbonus und die geplante Sicherungshaft strich er hervor.

Oberösterreichs FP-Obmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner holte ebenso zum Rundumschlag gegen die Opposition und die EU aus und betonte: "Wir Freiheitliche stehen ganz klar für eine Politik, die sich nicht von der EU, der UNO oder sonst irgendjemand ständig am Gängelband durch die Manege der politischen Korrektheit führen lässt."

Was die kommende EU-Wahl am 26. Mai anbelangt, stelle Haimbuchner klar: "Wir wollen nicht, dass eine Meute von kunterbunten, migrationsbesoffenen Globalisten unser schönes vielfältiges Europa in einen monströsen Einheitsstaat verwandelt, der jeden Islamisten und Fundamentalisten mit einem mittelalterlichen Weltbild noch mit offenen Armen und möglichst viel Sozialgeld und Wohnbeihilfe empfängt." (ek)