Weil sie beim Sporttest der Berliner Polizei durchfiel, soll eine 28-Jährige versucht haben, den Prüfer mit einem Sex-Angebot umzustimmen. Die Frau steht nun wegen versuchter Bestechung vor dem Amtsgericht Tiergarten. Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2022 beim Auswahlverfahren für Polizeibewerber in Ruhleben. Die Frau überschritt die zulässige Zeit im Hindernisparcours um 14 Sekunden – und war damit eigentlich aus dem Bewerbungsverfahren ausgeschieden, wie die Lokalzeitung B.Z. berichtet.
Nach Angaben des damaligen Prüfers, Polizeihauptmeister Robert K. (35), soll die Bewerberin ihn nach dem Test im Korridor angesprochen haben: "Kann man an der Zeit noch was machen? Essen gehen, miteinander schlafen?" Kurz darauf habe sie gesagt: "War nur Spaß." Robert K. erklärte vor Gericht: "Ich hatte das Gefühl, sie würde das durchziehen." Und weiter: "Ich erklärte, auch drei Jahre Ausbildung würden nicht ausreichen, so jemanden fit zu bekommen." Darauf habe sie geantwortet: "Dann können wir drei Jahre lang Spaß haben!"
K. meldete den Vorfall bei seinen Vorgesetzten. "Solche Leute sind charakterlich für die Polizei nicht geeignet", sagte er. Laut K. habe die Bewerberin ihm gegenüber auch erklärt, sie habe extra abgenommen und brauche den Job, um ihre Studienkredite abzuzahlen. Körperlich sei sie ihm dabei nicht zu nahe gekommen.
Die Beschuldigte selbst schwieg im Prozess. Ihr Anwalt wies die Vorwürfe zurück: Es habe kein ernst gemeintes Angebot gegeben. Richterin Kerstin Guse-Manke schlug zum Verfahrensende vor, das Verfahren gegen 80 Stunden gemeinnützige Arbeit einzustellen. Die Beschuldigte und die Staatsanwaltschaft stimmten zu. Wenn die Auflage erfüllt ist, wird das Verfahren endgültig eingestellt.