Österreich

"Hinrichtungs"-Spiel von Kindern schockt Passantin

Heute Redaktion
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Mit Sturmhauben maskierte Buben aus Leoben sollen mit Plastik-Sturmgewehren eine Exekution nachgestellt haben. Die Polizei ermittelte und sagt: Es war alles anders.

Sie sei "extrem schockiert" gewesen, dass die Kinder in ihren Augen eine Hinrichtungsszene nachgestellt hatten. So zumindest schilderte die Passantin die Szenerie auf dem Spielplatz im Ortsteil Judendorf gegenüber der "Kleinen Zeitung".

"Dass es keine richtigen Waffen waren, war mir schon klar. Aber das Bild war echt erschreckend und erschreckend echt", wird die Frau in dem Dienstag veröffentlichten Artikel zitiert.

Das sagt Polizei dazu

Am heutigen Donnerstag hat nun die Landespolizeidirektion Steiermark zu dem Vorfall Stellung bezogen. Die aufgenommenen Ermittlungen hätten gezeigt, dass die acht Buben im Alter von sechs bis zwölf Jahren nur "Räuber und Gendarm" gespielt hatten.

Die aufgrund des Vorfalls als geschockt beschriebene Augenzeugin konnte bisher nicht befragt werden, weil diese der Polizei namentlich nicht bekannt gemacht wurde. Auch eine Anzeige zu diesem Vorfall, der sich am 23. November zugetragen haben soll, sei bislang nicht eingegangen.

Mama meldete sich

Am 11. Dezember 2019 meldete sich jedoch die Mutter eines der betroffenen Buben (11) in Folge der Berichterstattung bei der Polizei um den Sachverhalt zu klären. In der Folge wurden alle acht Buben aus dem Bezirk Leoben und deren Erziehungsberechtigte befragt.

Die Buben gaben übereinstimmend an, wie schon des Öfteren, "Räuber und Gendarm" auf dem Spielplatz gespielt zu haben. Dabei verfolgten "Polizisten" die mit Halloween-Masken verkleideten "Räuber" und beschossen sie mit Gummigeschossen aus ihren Spielzeugwaffen (siehe Diashow oben).

"Hinrichtung" war "Festnahme"

Nach drei Treffern schied die Person aus, woraufhin diese sich auf den Boden kniete und die Hände hob. Auch erzählten die Buben von einer Passantin, welche mit ihnen geschimpft hätte. Daraufhin hätten sie das Spiel abgebrochen, zwei Spielzeugwaffen in den Mistkübel geworfen und seien nach Hause gegangen.

Verwaltungs- oder strafrechtliche Tatbestände konnten laut Polizei nicht erhoben werden. Der Sachverhalt wird der Bezirkshauptmannschaft Leoben (Jugendwohlfahrt) zur weiteren Beurteilung übermittelt.

Ähnlicher Vorfall in Linz

Nur vor wenige Wochen hatten sich ähnliche Szenen im Linzer Lenaupark-Viertel abgespielt. Laut Anrainern stellten hier junge Burschen bei Kriegsspielen Exekutionen nach.