Eine 47-jährige Frau meldete sich am späten Sonntagabend über den Notruf aus ihrer Wohnung in Eichstetten am Kaiserstuhl. Ihr ein Jahr älterer Lebensgefährte habe sie und ihr gemeinsames zehnjähriges Kind geschlagen.
Daraufhin habe sie sich zusammen mit ihrem Kind in ein Zimmer zurückgezogen und dieses verschlossen. Der Lebensgefährte hat nach derzeitigem Ermittlungsstand weiterhin in der Wohnung randaliert, versuchte die Zimmertüre einzutreten und gab mutmaßlich einen Schuss auf die geschlossene Tür ab.
Durch den Schuss, der die Tür durchschlug, wurde niemand getroffen. Das Kind erlitt jedoch ein Knalltrauma durch den Schuss. Ein durch den Krach des Randalierers aufmerksam gewordener Nachbar lehnte daraufhin eine Leiter an das Fenster des Zimmers im ersten Stock, damit das Kind hierüber flüchten konnte.
Der 48-jährige Mann verließ in der Zwischenzeit mit der Waffe die Wohnung und lief die Straße entlang. Dort traf er auf die zwischenzeitlich angerückten Polizeikräfte. Der Mann ignorierte mehrerer Aufforderungen, die von ihm sichtbar getragene Schrotflinte abzulegen und bedrohte die Beamten damit.
Es kam daraufhin zum polizeilichen Schusswaffengebrauch. Der Mann wurde getroffen und durch die Einsatzkräfte und den Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Er verstarb dennoch kurze Zeit später.
Bei der Versorgung des 48-Jährigen stellten die Beamten neben der Langwaffe auch eine Pistole sicher, die der Mann bei sich trug.
Der Mann, der bereits unter anderem wegen Betäubungsmittel- und Körperverletzungsdelikten sowie dem Verstoß gegen das Waffengesetz polizeibekannt war, hätte beide Waffen nicht haben dürfen, da gegen ihn ein behördliches Waffenbesitzverbot ausgesprochen wurde.
Das verletzte Kind wurde im Krankenhaus behandelt. Die Mutter und das Kind werden psychologisch betreut. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Freiburg führt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, insbesondere zu dem bislang völlig unklaren Motiv des Mannes, die Ermittlungen.