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Polizei geht hart gegen Impfgegner in Neuseeland vor

Obwohl die Lage in Neuseeland vergleichsweise entspannt ist, greift die Polizei hart gegen Impfgegner durch. Die Regierung gesteht dennoch Fehler ein. 

Heute Redaktion
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Mahr als 100 Festnahmen gab es unter den Demonstraten.
Mahr als 100 Festnahmen gab es unter den Demonstraten.
MARTY MELVILLE / AFP / picturedesk.com

Beinah überall auf der Welt gibt es Impfgegner und damit auch Politiker und Politkerinnen, die sich mit ihnen herumschlagen müssen. In Neuseeland, wo auch eine Impfpflicht für gewisse Gruppen eingeführt wurde, haben sich mehrere Impfgegner vor dem Parlament zusammengefunden und ein Camp errichtet. Der Polizei wurde das Treiben der Demonstranten schließlich zu bunt. 

Mit LKW vor das Parlamentsgebäude

Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich vor dem hohen Haus in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington breit gemacht, um ihren Unmut zu äußern. Dabei fuhren die Protestanten mit einem LKW vor das Parlamentsgebäude. 

Die Sicherheitskräfte griffen jedoch nach mehreren Tagen der Besetzung ein. Insgesamt verhafteten sie 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wegen unbefugten Zutritts und Behinderung der Justiz. Zuvor ergriffen schon einige von ihnen die Flucht, um der Räumung durch die Polizei zu entgehen. 

Neuseeland verfolgt derzeit eine restriktive Corona-Politik. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, der Feuerwehr, im Bildungsbereich sowie im Justizvollzug und beim Militär müssen gegen das Coronavirus geimpft sein, wer den Stich verweigert, muss mit einer Kündigung rechnen. 

Auch in Cafes, Restaurants, Fitnessstudios sowie in Gottesdiensten braucht man im Pazifikstaat einen Impfnachweis. Neuseeland geht seit dem Ausbruch der Pandemie einen restriktiven Weg. Bereits im März 2020 hatte sich das Land komplett vom Rest der Welt abgeschottet. 

Ministerpräsidentin Jacinda Ardern musste jedoch im Laufe des Jahres eingestehen, dass die strengen Regeln gegen die hoch-ansteckenden Varianten wie Omikron nur wenig Erfolg hätten. Die Zahlen sind jedoch dennoch deutlich besser als in Europa. Bei fünf Millionen Einwohnern meldete Neuseeland zuletzt 1.000 Neuinfektionen.