Vorarlberg

Polizei gewarnt: So versuchen Drogenlenker zu tricksen

Immer häufiger werden in Vorarlberg Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen. Viele versuchen nun, die Polizei auszutricksen – doch die ist vorgewarnt. 

So versuchen Drogenlenker nun offenbar, positive Urintests zu umgehen. (Symbolbild) 
So versuchen Drogenlenker nun offenbar, positive Urintests zu umgehen. (Symbolbild) 
Getty Images/iStockphoto

2022 wurden in Vorarlberg über 500 Drogenlenker von der Polizei aus dem Verkehr gezogen – Tendenz steigend. Nun scheinen sich die Betroffenen an die Gefahr der Führerscheinabnahme anzupassen: Wie die Polizei berichtete, führen Lenker, die unter Drogeneinfluss Auto fahren, immer öfter Fake-Urin mit sich. Das kann fremder Urin sein, aber auch künstlicher. So versuchen immer mehr Drogenlenker, die Behörden auszutricksen. 

Polizeiarzt Adolf Zoll bestätigt gegenüber dem ORF, dass es in letzter Zeit vermehrt dazu gekommen sei, dass Drogenlenker so versucht hätten, einen positiven Urintest zu vermeiden: "Wir haben natürlich ein Adlerauge und wir schauen darauf – und ich rieche auch immer am Harn, ob es wirklich Urin ist oder nicht", stellt er klar. 

Fahrtauglich trotz Drogenkonsums?

Die Angst vor einem positiven Urintest sei aus Sicht des Polizeiarztes aber sowieso überhöht. Denn: Man ist nicht automatisch fahruntauglich, nur weil der Harn positiv auf Drogen getestet wurde. "Letztendlich liegt die Entscheidung beim diensthabenden Arzt, der die Untersuchung vor Ort durchführt", erläutert Zoll.

Erst wenn der zuständige Arzt die Fahruntauglichkeit feststelle, komme es zur Blutabnahme. Ausschlaggebend für die Einschätzung seien eine Reihe von Faktoren, darunter Unkonzentriertheit und Müdigkeit. Besonders relevant seien auch die Augen, sie verraten viel, so Zoll. "Das sind eigentlich die ersten Dinge, die wir kontrollieren".

Vor allem Cannabis

Laut Peter Rüscher, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei, hätten die im vergangenen Jahr durchgeführten Tests Spuren unterschiedlicher Substanzen zutage gebracht. "Cannabis ist die Hauptsubstanz", so der Polizist gegenüber dem ORF.

"Wir stellen bei vielen Bluttests, aber auch bei den Speichelvortests und den Urintestungen fest, dass mehrfach Substanzen konsumiert worden sind", erläutert er. "Es hat schon Lenker gegeben, die vier Substanzen gleichzeitig im Blut gehabt haben". Außer Cannabis seien das vor allem Kokain, Amphetamine und Heroin. 

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    Ein Drogenlenker lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.
    Ein Drogenlenker lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.
    FF Puch